Wirtschaftskammer
„Es ist viel zu tun im burgenländischen Tourismus“

- Helmut Tury und Franz Perner präsentierten einige Vorschläge für die Weiterentwicklung des Tourismus im Burgenland.
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Die Wirtschaftskammer sieht die Corona-Krise auch als Chance für das Burgenland, sich als Hauptreiseland zu positionieren. Allerdings müsse die touristische Infrastruktur weiter attraktiviert sowie die Strukturen verschlankt werden.
BURGENLAND. „Die Corona-Krise haben wir im Vergleich zu anderen Bundesländern gut überstanden“, sagt Helmut Tury, Obmann der Sparte Tourismus und Freizeitwirtschaft in der Wirtschaftskammer Burgenland,. Er bezieht sich dabei auf das Nächtigungsminus von 34,6 Prozent im Juni – das „kleinste“ in ganz Österreich. „Aber wir haben es noch nicht geschafft, als Ganzjahresdestination und als Haupturlaubsziel wahrgenommen zu werden“, so Tury.
Es sei deshalb noch „viel zu tun, um das Burgenland weiter stark als Tourismusland zu positionieren.“
Nur Platz für drei Regionalverbände
Spartengeschäftsführer Franz Perner sieht einen Ansatzpunkt in der Strukturen – und hier speziell in der Reduzierung der Tourismusverbände. „Experten sagen schon lange, dass im Burgenland nur Platz für drei Tourismusregionen ist“, so Perner. Die derzeit 16 Verbände leisten zwar gute Arbeit, „aber es macht jeder seine eigene Sache – manchmal parallel, manchmal kontraproduktiv.“ Die Wirtschaftskammer wünscht sich jedenfalls, bei der entsprechenden Adaptierung des Tourismusgesetzes miteingebunden zu sein.

- Nicht überall sind die Radwege so perfekt wie auf der Paradiesroute im Südburgenland.
- Foto: ARGE Naturparke Burgenland
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Radwegenetz „sanierungsbedürftig“
Nachhol- und Verbesserungsbedarf sehen Tury und Perner in einigen Bereichen der touristischen Infrastruktur – etwa beim Radwegenetz. „Die Fahrbahnen der heimischen Radwege sind in vielen Bereichen sanierungsbedürftig, und auch die Routengestaltung sowie die Beschilderung sind zu erneuern“, beklagt Tury. So haben ihm erst vor kurzem zwei Wiener beim Badesee in Rauchwart gefragt, wo es weitergeht.

- Der Wasserstand des Neusiedler Sees muss reguliert werden, fordert Spartengeschäftsführer Franz Perner.
- Foto: Tourismusverband Mörbisch / Jerzy Bin
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Problem „Wasserstand Neusiedler See“
Perner macht außerdem auf das Problem des niedrigen Wasserstandes des Neusiedler Sees aufmerksam. „Es muss dort etwas geschehen. Die Folgen eines schwindenden Wasserstandes hätten nicht Auswirkungen auf den Tourismus, sondern auch auf die Landwirtschaft“, warnt Perner. Er hofft auf die von der Landesregierung angekündigten Task Force, die sich mit diesem Thema beschäftigen soll. So ist etwa angedacht, dass Donauwasser mit Ungarn gemeinsam nicht nur für den See, sondern auch für die Landwirtschaft zu nutzen.

- Große Bühnen – wie etwa die in Mörbisch – sollten alternativ bespielt werden.
- Foto: Seefestspiele Mörbisch / Jerzy Bin
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Kreativ im Kultur-Tourismus
Im Bereich des Kultur-Tourismus seien jetzt – nach den corona-bedingten Absagen – kreative Lösungen gefragt. Als Beispiel nennt Perner, die Seebühne in Mörbisch. „Dort gibt es die größte LED-Leinwand Österreichs. Wir haben mit Experten ein Konzept erarbeitet, dass man jeden Tag Produktionen aus Mörbisch und St. Margarethen der vergangenen Jahre zeigt – bei freiem Eintritt und entsprechendem gastronomischen Angebot. Das wurde leider nicht angenommen“, so Perner. Statt dessen werden jetzt Kino-Blockbuster. „Wir werden sehen, ob das für die Gäste attraktiv ist.“




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