Wirtschaftskammer zur Mindestlohn-Forderung
„Gruß aus der roten Giftküche“
Die Auseinandersetzung rund um die Forderung der SPÖ Burgenland nach einem Mindestlohn von 1.700 Euro netto im Monat wird zusehends härter. Die Wirschaftskammer-Präsident Peter Nemeth wirft der SPÖ vor, verkürzt, polarisierend und falsch zu informieren.
BURGENLAND. Laut WK-Präsident Nemeth gehe das nun so weit,„ dass man nun sogar die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Wirtschaftskammer Burgenland mit erfundenen Gehaltszahlen aus der roten Giftküche anpatzt“. Er bezieht sich dabei auf Aussagen des SPÖ-Landesgeschäftsführers Roland Fürst über Durchschnittsgehälter von WK-Mitarbeitern.
„War da zu viel Alkohol im Spiel?“
„Dass sich SPÖ-Politiker ja besonders im Burgenland mit Brutto und Netto schwer tun, ist hinlänglich bewiesen. Aber nun wird ein Niveau unterschritten, das unerträglich ist. Hier muss man sich ernsthaft fragen, ob – nach einem feudalen Menü beim befreundeten Nobelkoch – zu viel Alkohol im Spiel war“, so Nemeth.
Die „gelebte Praxis“
Der WK-Präsident weist in einer Aussendung außerdem darauf hin, dass die gelebte Praxis zeige, dass es hier mehr um Schlagzeilen als um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit den wirtschaftspolitischen Herausforderungen geht. So sucht das Reduce Gesundheitsresort in Bad Tatzmannsdorf aktuell via Zeitungsannoncen einen Restaurantleiter zum Einstiegshalt von 1.880 Euro brutto, einen Technikmitarbeiter (1.746 Euro brutto) und einen Bademeister (1.640 Euro brutto). „Von den propagierten 1.700 Euro netto – das sind 2.450 Euro brutto – ist man hier meilenweit entfernt“, rechnet Nemeth vor.
„So einen unkollegialen Vorschlag hat es schon lange nicht mehr gegeben“
Kritik kommt auch von der Österreichischen Hoteliervereinigung. „Das ist Realitätsverweigerung. Die Betriebe und Mitarbeiter brauchen jetzt keine künstliche Debatte, sondern echte Hilfe“, empfiehlt Gratzer SPÖ-Landesgeschäftsführer Roland Fürst einen Reality-Check: „So eine Lohnerhöhung geht sich schon in der Hochkonjunktur nicht aus und schon gar nicht, wenn zwischen Jänner und Juli knapp 38 Prozent der Nächtigungen wegbrechen und Hotels Umsätze von durchschnittlich mehr als eine Million Euro verlieren.“ Würde Fürst entscheiden, welche Mitarbeiter höhere Gehälter bekommen und welche dafür ihren Arbeitsplatz verlieren? Denn genau darauf liefe es hinaus. „So einen unkollegialen Vorschlag hat es schon lange nicht mehr gegeben“, hält Gratzer fest, „jetzt ist nicht die Zeit für so eine Debatte!“
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