Arbeitskräftemangel
„Heute müssen Sie um Arbeitskräfte tanzen“

- Eine positive Unternehmenskultur sowie sinnerfülltes Arbeiten sind für junge Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sehr wichtig.
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Der Arbeitskräftemangel hat mittlerweile fast alle Branchen erfasst. Die Unternehmen sind mehr denn je gefordert, attraktive Arbeitsmodelle anzubieten.
BURGENLAND. BURGENLAND. Vor ein paar Jahren sprach man noch von einem Fachkräftemangel. Mittlerweile suchen die Unternehmen händeringend in allen Bereichen nach Personal.
Die Industriellenvereinigung Burgenland bezeichnete erst kürzlich im Rahmen der Konjunkturumfrage den Arbeitskräftemangel neben den hohen Energiepreisen als größte Herausforderung für die burgenländischen Industriebetriebe.
Genug offene Stellen
„Heute kommen nicht mehr Bewerberinnen und Bewerber nach einem Vorstellungsgespräch in die engere Auswahl, sondern es ist genau umgekehrt. Die Arbeitssuchenden suchen sich aus, wohin sie gehen wollen, denn offene Stellen gibt es genug“, so brachte Karin Steiner, Vizechefin im AMS Burgenland, im Jänner dieses Jahres die aktuelle Situation auf den Punkt.
„Früher reichten ein 3er-BMW und ein Laptop“
Noch drastischer formulierte es AMS-Vorstand Johannes Kopf im Rahmen der Top Speakers Lounge der Handelskammer Schweiz-Österreich-Liechtenstein im November vergangenen Jahres: „Früher reichten ein 3er-BMW und ein Laptop, um Arbeitnehmer glücklich zu machen. Das zählt heute wenig. Als Arbeitgeber müssen Sie heute um Arbeitskräfte tanzen und Ihre Arbeitgeberattraktivität steigern.“
„Kreative Wege“
Auch die Nachfrage nach Lehrlingen ist derzeit hoch. So waren im Februar 186 Lehrstellen beim AMS gemeldet, dem gegenüber standen 106 Lehrstellensuchende im Burgenland. „Die Betriebe sind gefordert, kreative Wege zu gehen, um Lehrlinge oder generell Personal zu finden“, meinte Burgenlands AMS-Chefin Helene Sengstbratl.

- Karin Steiner (Vizechefin des AMS Burgenland) und Helene Sengstbratl, Geschäftsführerin des AMS Burgenland, weisen darauf hin, dass die Betriebe aktuell gefordert sind, kreative Wege zu gehen, um Personal zu finden.
- Foto: AMS/Korbelyi
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Sinnstiftende Tätigkeit
In welche Richtung diese kreativen Wege gehen müssten, wird in zahlreichen Studien untersucht. So hat das Beratungsunternehmen Deloitte im Rahmen der Studie Youth Pulse Check heimische Unternehmen und Jugendliche um ihre Einschätzungen zum Thema Lehre gebeten. Dabei zeigte sich, dass die Erwartungen von Unternehmen und Lehrlingen oft unterschiedlich sind. Um für zukünftige Lehrlinge attraktiv zu sein, werben Betriebe am häufigsten mit den sicheren Zukunftsaussichten der Berufe und mit der garantierten Jobübernahme nach der Lehre. Für die befragten Jugendlichen stehen bei der Wahl einer Lehrstelle jedoch eine kollegiale Atmosphäre sowie eine sinnstiftende Tätigkeit an erster Stelle.
Work-Life-Balance
Zu ähnlichen Ergebnissen kommen Studien, die sich mit den Erwartungen der sogenannten Generation Y – auch als Millennials bezeichnet – auseinandergesetzt haben. Diese Generation, die zwischen den frühen 1980ern und den späten 1990ern geboren wurde, wünscht sich unter anderem neben fairer Bezahlung eine wertschätzende Unternehmenskultur, flexible Arbeitszeiten, Angebote zur Weiterbildung sowie reduzierte Wochenarbeitszeiten, um eine gute Work-Life-Balance zu ermöglichen.
Unternehmen, die auf die geänderten Bedürfnisse eingehen, haben eindeutig einen Wettbewerbsvorteil.
„Hier arbeite ich gerne“
Die RegionalMedien Burgenland werden in den nächsten Wochen und Monaten Betriebe in der Privatwirtschaft, aber auch im öffentlichen Bereich vorstellen, die attraktive Arbeitsplätze anbieten. Dieser Themenschwerpunkt läuft unter dem Titel „Hier arbeite ich gerne“.
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