Commerzialbank Mattersburg
Konkursverfahren eröffnet, lange Verfahrensdauer erwartet
Heute – am 28. Juli – wurde über Antrag der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) ein Konkursverfahren über die Commerzialbank Mattersburg beim Landesgericht Eisenstadt eröffnet.Das teilte der Kreditschutzverband von 1870 (KSV1870) in einer Aussendung mit.
BURGENLAND. Die FMA hatte dem Bankinstitut am 14. Juli die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt und einen Regierungskommissär als Aufsichtsperson eingesetzt, der feststellen musste, dass die Bank überschuldet und konkursreif ist.
Die Anzahl der betroffenen Gläubiger ist noch nicht bekannt.
Bis zu 490 Millionen Euro Auszahlung an Ex-Bankkunden
Die Summe der von der Einlagensicherung bereits ausgeschütteten Beträge betrug gestern schon ca. 245 Millionen Euro und steigt täglich. Insgesamt rechnet die Einlagensicherung mit einem Erstattungsbetrag von bis zu 490 Millionen Euro.
Aufarbeitung der Ursachen des Bankenskandals
Im nunmehrigen Insolvenzverfahren werden die Ursachen für den skandalösen Zusammenbruch des für die Region äußerst bedeutsamen Bankinstituts, sowie die Fragen der Haftung Dritter gegenüber der Konkursmasse aufzuarbeiten sein.
Der KSV1870 lässt nunmehr anwaltlich prüfen, ob auch außerhalb des Insolvenzverfahrens Haftungsansprüche gegen Dritte geltend gemacht werden können.
Mehrjährige Verfahrensdauer
Es handelt sich leider nicht um die erste Bankeninsolvenz der jüngeren österreichischen Wirtschaftsgeschichte. Die Komplexität der Abwicklung derartiger Insolvenzen spiegelt sich in der langen Verfahrensdauer wider: Bank für Handel für Industrie AG, Graz (Konkurseröffnung 1995): 11 Jahre; Trigon Bank AG, Wien (Konkurseröffnung 2001): 18 Jahre; Riegerbank AG, Wien (Konkurseröffnung 1998), noch anhängig, bisherige Verfahrensdauer nahezu 22 Jahre.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.