Projekt in Wien
Weiter Warten auf UVP-Prüfung zur Seilbahn Kahlenberg
Nach wie vor gibt es keine Entscheidung, ob es für das Projekt Seilbahn Kahlenberg eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) benötigt oder eben nicht. Auf Nachfrage von MeinBezirk.at heißt es, man untersucht, ob die Unterlagen zur Beurteilung reichen. Eigentlich hätte schon im August eine Entscheidung vorliegen sollen.
WIEN/DÖBLING/FLORIDSDORF. Als am 5. Juli MeinBezirk.at darüber berichtete, dass es jetzt in puncto Seilbahn Kahlenberg doch ein Feststellungsverfahren für eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) gibt, gab es noch eine ambitionierte Frist, die man einhalten wollte. Sechs Wochen sollte die Prüfung dauern, bis die Stadt Wien Ergebnisse auf dem Tisch hat, ob es für den Seilbahnbau eine UVP braucht, oder eben nicht. Das teilte damals der Projektbetreiber, die Genial Tourismus- & Projektentwicklung GmbH (GTP), mit - und betonte, dass man an einer raschen Klärung jedenfalls interessiert ist.
Geschehen ist seitdem scheinbar wenig. Wie MeinBezirk.at herausgefunden hatte, zog sich das UVP-Prüfverfahren bereits Anfang August in die Länge. Nicht alle Unterlagen für den Ablauf wären vorliegend, der Betreiber wäre säumig, das Verfahren samt Frist noch gar nicht im Laufen. GTP konterte: Man habe geforderte Unterlagen übermittelt, diese ausgehändigt, und in weiterer Folge vonseiten der Stadt bis dahin gar nicht um noch mehr Unterlagen gebeten. Wir berichteten:
Nun ist es Oktober geworden, nach wie vor hört man nichts von einem Ergebnis. Wir haben erneut bei der Stadt Wien, MA 22 - Abteilung Umweltschutz, nachgefragt, was aus dem wichtigen UVP-Prüfverfahren wurde. Die Magistratsabteilung ist mit der Prüfung beauftragt.
Stadt sichtet Unterlagen
Immerhin, die Aktenlage in den Büros der Stadt dürfte angewachsen sein: "Die Projektwerber haben inzwischen ergänzende Unterlagen übermittelt. Ob diese für eine abschließende Beurteilung der UVP-Pflicht des Seilbahnprojekts ausreichen, wird derzeit noch geprüft", heißt es auf Anfrage.
Einen Zeithorizont für eine Ergebnispräsentation nennt man jedoch weiterhin nicht, es muss nun einmal alles gesichtet werden: "Es ist daher derzeit noch nicht absehbar, wann mit einer Entscheidung der UVP-Behörde zu rechnen ist." Man ergänzt: "Die Projektwerber haben bisher nicht das Gespräch mit der Stadt Wien gesucht, weshalb bis dato auch noch keine Besprechungen stattgefunden haben."
UVP als Wegweiser
Das UVP-Verfahren gilt als ein Knackpunkt bei der Errichtung der Seilbahn von Heiligenstadt über Floridsdorf bis auf den Kahlenberg. Vom Betreiber hieß es zuletzt, dass man nach wie vor davon ausgeht, dass es eben keine UVP benötigt. Komme dieses, könnte sich die Errichtung in die Länge ziehen. Man betont, dass es nur "minimalinvasive Eingriffe" in den Naturraum gäbe.
Seitens der Stadt lehnt man hingegen das Bauprojekt konsequent ab, hat dies gar in der aktuellen Koalitionsvereinbarung dezidiert verankert. Auch die Opposition im Rathaus, sprich Grüne, ÖVP und FPÖ, lehnen das Vorhaben aus verschiedenen Gründen ab.
Ebenso auf Bezirksebene stößt das Thema auf wenig Gegenliebe. Döblings Bezirksvorsteher Daniel Resch (ÖVP) lässt sich das Vorhaben auch gegen mögliche Investitions-Versprechen des Betreibers bei anderen Projekten nicht schmackhaft machen. "Wir sind ja nicht am Bazar", erklärte er im August. In Floridsdorf sammelt Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) unterdessen Unterschriften gegen die Gondelbahn-Idee.
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