Ausbildung
So steht es um die Pflege in Floridsdorf und Donaustadt
Das Klatschen ist verhallt, die Sorgen sind geblieben. Bei der Situation von Pflegekräften gibt es sicher noch einiges zu tun. Der Wiener Gesundheitsbund sieht sich bei der Ausbildung aber auf einem guten Weg. Auch in Floridsdorf und in der Donaustadt.
WIEN/FLORIDSDORF/DONAUSTADT. Pflegerinnen und Pfleger – sie sind das Rückgrat unseres Gesundheitssystems. Nicht zuletzt durch die Corona-Pandemie wurde das vielen bewusst. Doch nachdem in den ersten Tagen der Pandemie noch Klatschen für sie ertönte, ist es nun wieder leise geworden. Viel zu leise, denn nach wie vor gibt es beim Thema Pflege einige Dinge, die dringen verbessert werden müssten. Eine gerechte Bezahlung und besser geregelte Arbeitszeiten sind dabei nur die Spitze des Eisberges.
Denn die Pflege-Arbeit ist essenziell auch für Wien und die einzelnen Bezirke. An Verbesserungen der Situation wird gearbeitet, dafür stehen auch die Betroffenen selbst immer wieder ein. Von so mancher Stelle ist zudem immer wieder von Pfleger-Mangel die Rede - gerade in Pflegeeinrichtungen – auch in Floridsdorf und in der Donaustadt findet man nicht eine Insel der Seeligen vor. Allerdings gibt es in den beiden Bezirken eine Menge Engagement, junge Menschen für den Beruf zu begeistern.
Corona erhöhte die Nachfrage
So etwa im Campus Floridotower, Schule für Gesundheits- und Krankenpflege in der Floridsdorfer Hauptstraße 1 oder auch im Campus Donaustadt. Wie hier aktuell die Situation ausschaut, darüber hat sich die BezirksZeitung informiert und mit dem Wiener Gesundheitsbund gesprochen - dem die Leitung der dortigen Pflegeausbildung obliegt.
An beiden Standorten funktioniert die Ausbildung in drei verschiedenen Qualifikationsstufen. Ein Jahr als Pflegeassistenz, zwei Jahre für Pflegefachassistenz und drei Jahre für einen Bachelorabschluss. Während der Ausbildung wechseln einander theoretische und praktische Lernphasen ab. "Im Lernbereich Training- und Transfer werden Studierenden und Auszubildenden auf die Aufgaben im Praxisfeld vorbereitet, indem z.B. die Blutabnahme, Kommunikationstechniken oder Verbandwechsel in Simulationstrainings geübt werden", betont der Wiener Gesundheitsverbund.
Die aktuell 1.900 Ausbildungsplätze für Pflegeberufe werden aktuell weiter ausgebaut. In ganz Wien soll es bis 2024 insgesamt 4.100 Pflege-Ausbildungsplätze geben. Beim Wiener Gesundheitsverbund hat man zu Beginn der Pandemie eine erhöhte Nachfrage an Ausbildungsplätzen gespürt. Mittlerweile sei das Interesse wieder zurückgegangen und die Situation habe sich "normalisiert", betonen die Verantwortlichen gegenüber der BezirksZeitung.
Das gehört in den Vordergrund
"Der Beruf Pflege hat in den letzten Jahren eine enorme Entwicklung erfahren. Insbesondere die Überführung der dreijährigen Diplomausbildung auf die tertiäre Bildungsebene hat den Pflegeberuf massiv aufgewertet", betonen die Verantwortlichen. Gleichzeitig sei das Berufsbild Pflegefachassistenz geschaffen worden. Die Corona-Pandemie habe vor allem die anstrengenden Aufgaben des Pflegepersonals in den Vordergrund gestellt.
Doch darin sieht der Gesundheitsbund eine zu einseitige Betrachtung: "Die Tatsache, dass Pflege ein Beruf mit Sinn ist, viele Möglichkeiten bietet und ein sehr schöner Beruf mit viel Fachwissen und Können ist, wird leider viel zu wenig beachtet. Der Pflegeberuf genießt in der Gesellschaft ein sehr hohes Ansehen, Pflegekräfte wünschen sich darüber hinaus, dass man sie als professionell Pflegende und Experten ihres Fachs sieht."
So sei es das Ziel einer jeder Pflegeausbildung auch möglichst viele Menschen für den Beruf zu begeistern. Dies könne nur gelingen, wenn auch die Vielseitigkeit und Professionalität in den Vordergrund gestellt werde. Eine Stelle in der Pflege würde so laut Wiener Gesundheitsverbund beispielsweise vielseitige Einsatzbereiche und Aufgaben sowie gute Jobaussichten und Teamarbeit bieten. Man sieht sich hier also – trotz der immer aufwallenden Kritik – auf einem guten Weg in die Zukunft.
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