Kinder als grüne Hoffnungsträger
An vielen Schulen stehen Projekte zum Thema Klima- und Umweltschutz am Stundenplan.
BEZRIK (jmi). Unsere Streuobstwiesen kennen die Kinder der Volksschule Scharten bereits wie ihre Westentasche. Dafür sorgt Direktorin Isabell Deinhammer. Die Schule ist seit 2015 Naturpark-Schule und setzt auf eine starke Zusammenarbeit mit dem Naturpark Obst-Hügel-Land. „Wir wollen die gemeinsamen Projekte nützen, um Bewusstsein für unsere schöne und schützenswerte Umgebung zu bilden“, erklärt Deinhammer. Für die Kinder geht es daher regelmäßig nach draußen – auf Lehrgänge mit Naturparkführern. „Durch Aktionen wie diese gelingt es uns, den Schülern das Thema ‚Artenvielfalt‘ auf kindgerechte Art und Weise näher zu bringen“, ergänzt Naturpark-Geschäftsführer Rainer Silber. Ein grünes Klassenzimmer sozusagen, wie Deinhammer betont: „Die besondere Landschaft ist für Kinder eine Erlebniswelt, in der sie frei spielen und Dinge entdecken können.“ Das nächste Projekt steht bereits in den Startlöchern. Am 22. Mai lädt die Schule zum „Tag der Artenvielfalt“. Seit Wochen erarbeiten die Schüler dafür passende Beiträge rund um Pflanzen und Tiere. Auf genügend Praxis legt auch die Volksschule Rockersberg Wert.
“Durch praktisches Arbeiten bekommen Kinder richtigen Zugang zur Umwelt-Thematik.”
Ingeborg Parzmayr, Lehrerin der VS Rockersberg
Die Hinzenbacher Schule ist seit 2009 Klimabündnisschule. Am Stundenplan stehen „grüne“ Projekte rund um Sonnenenergie, CO2-Ausstoß und Klimaschutz. „Wichtig ist praktisches Arbeiten. Dadurch bekommen die Kinder erst so richtig Bezug zur Thematik“, erklärt Lehrerin Ingeborg Parzmayr. Konkrete Beispiele: Papierschöpfen, Arbeiten mit Naturmaterialien sowie Projekttage am Bauernhof, wo Kinder Brot backen und Butter herstellen. „Vom Greifen zum Begreifen – auch was Regionalität und Nachhaltigkeit betrifft“, fasst Direktor Franz Obermayr die Herangehensweise zusammen. Fest im Schulalltag verankert ist ebenso Mülltrennen. Genauso wie die Teilnahme an der jährlichen Flurreinigungsaktion der Gemeinde. Aus gutem Grund: „Man kann gar nicht früh genug anfangen, Kindern Klima- und Umweltschutz näherzubringen. Kinder sind schneller betroffen als Erwachsene. Darum lassen sie sich leichter motivieren, wenn es um nachhaltige Maßnahmen geht. Beim Thema Umweltschutz sind Kinder die Hoffnung der Zukunft“, so der Direktor. Eine Haltung, die seine Schartner Kollegin teilt: „Für Kinder soll Umweltschutz selbstverständlich werden. In dem Alter nehmen sie Tiere, Pflanzen und Natur begeistert auf und bleiben dadurch als Erwachsene sensibilisiert“, ist sich Deinhammer sicher.
Zur Sache
Zum Thema Natur- und Klimaschutz unterstützen Netzwerke und Programme die Bildungseinrichtungen in OÖ:
• Das Modell der Naturpark-Schulen, wie die VS Scharten, setzt auf eine enge Kooperation zwischen Naturpark, Schule und Gemeinde.
• Schulen, die mit dem Netzwerk Klimabündnis Österreich zusammenarbeiten, stellen klimarelevante Themen in den Mittelpunkt. Diese Klimabündnis-Schulen, wie die VS Rockersberg, integrieren klimaschonende Maßnahmen in den Schulalltag. Zudem unterstützen sie Klimaschutz-Aktivitäten der Gemeinde.
• Bei dem Programm Klimarettung des Landes OÖ setzen sich Schulen ebenfalls intensiv mit Klimaschutz auseinander.
• Der Entwicklungsprozess ÖKOLOG stellt ökologische und nachhaltige Themen in den Vordergrund.
• Das Umweltzeichen zeichnet umweltorientiertes Handeln an Schulen aus.
Kommentar: "Zeitung im Zeichen der Umwelt"
von Julia Mittermayr
Dass Plastik nicht in die Papiertonne gehört, wissen die Kinder in den Volksschulen Rockersberg und Scharten natürlich längst. Der Schutz von Flora und Fauna ist in vielen Schulen der Region bereits fester Bestandteil des Schulalltags. Auch wir beweisen mit unserer aktuellen Ausgabe einen „grünen Daumen“: Die „UmweltRundschau“ befasst sich mit Themen rund um Nachhaltigkeit, Umweltschutz und Artenvielfalt. Sie finden Artikel zu Flurreinigungsaktionen und Resteverwertung, lesen Porträts über Vereine, die sich der Natur verschrieben haben und werden über Unternehmen informiert, deren Philosophie Nachhaltigkeit ist. Warum das alles? Zum einen möchte die BezirksRundschau aufzeigen, wie wichtig das Thema Umwelt ist. Gleichzeitig wollen wir Menschen und Initiativen aus der Region vor den Vorhang holen, denen die Natur und deren Schutz ein Anliegen ist. Denn: Mit Umweltschutz kann man nie zu früh anfangen – wie die Schulen in unserer Titelgeschichte beweisen.
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