MARRY DOWN – FALLING BACK TO PLAN B, die (Auf-)Lösung für das 100-jährige und antiquierte feministische Problem? „Frauen müssen Druck auf die Männer erhöhen“

In der Samstagsausgabe, der KLEINEN ZEITUNG vom 15.09.2012, fand ich einen spannenden Artikel zum Thema Familienrecht mit dem Titel: „Frauen müssen den Druck auf die Männer erhöhen“ oder „vom Heimchen am Herd zur Karrierefrau“, von Trendforscher Andreas Steinle.

Zurzeit leben wir in Österreich ein traditionelles Familienbild. Dies findet sich auch in der etablierten Gesetzsprechung wieder. Der Vater leistet Finanzunterhalt, die Mutter Betreuungsunterhalt und letzterer wird zu 90% im Trennungsfall die Obsorge übertragen. Damit stellen sich karrierebewusste Frauen selbst ein Bein und müssen sich „verpönte“ Fragen im Berufsleben stellen lassen.

Trendforscher Steinle schreibt, Frauen werden zunehmend mehr Einfluss auf die Wirtschaft nehmen und haben in Sachen Uni-Abschlüsse die Männer schon überholt. Woran scheitert es nun, am mangelnden Selbst- und Verantwortungsbewusstsein der Frauen oder weil diese es den Männer gleichtun müssten und einen Partner suchen, der ihnen den Haushalt schmeisst?

Wie Steinle treffend ausführt, findet sich solch ein Partner leichter, wenn dieser weniger verdient als die Frau und eine niedrigere Bildung hat. In den USA ist dieser Begriff unter „marry down“, also „gesellschaftlich nach unten heiraten“ längst ein Begriff. Ein Begriff für Karrierefrauen?

Kathleen Gerson beschreibt dies in ihrer Studie mit dem Titel: „Falling back on Plan B“. Weil es wirtschaftliche Idealzustände, welche beiden Partnern gleichermaßen Raum für Beruf, Haushalt und Privatleben selten gibt, kann nur auf Plan B „marry down“ zurückgegriffen werden. Im Plan B wurden auch die Prioritäten junger Frauen abgefragt und so beantwortet: An erster Stelle stand persönliche Unabhängikeit, erst dann folgte Familienplanung. Dies bedeutet, zuerst Karriere und erst im späteren Alter Familie mit Kindern. Sinkt damit die Geburtenrate, wenn der Mann nicht einspringt?

Nun muss die Frage beantwortet werden, ob es solche Frauen gibt, die den Druck auf Männer erhöhen und mehr Verantwortung als FamilienernährerInnen übernehmen wollen?

Das Bild der modernen Väter hat sich aufgrund des Feminismus geändert und diese haben erkannt, dass es sehr erfüllend sein kann, sich um den Nachwuchs zu kümmern, während die Frau die Karriereleiter empor klettert. Hier stehen in erster Linie die VertreterInnen der Familien- und Vätervereinigungen, welche sich um den Nachwuchs kümmern wollen. Diese befürworten auch den Trend zu mehr Individualität, denn die verschiedenen Modelle können nur zwischen den Lebenspartnern und im Einzelfall entschieden werden, nach Bildung, Einkommen und Kinderplanung. Aufgrund der Wirtschaftslage wird sich das Familieneinkommen jedoch zum untersten kollektivlichen Rand bewegen. Siehe dazu gesetzliche Stellenausschreibungen: „Gehalt nach Kollektiv, mit Bereitschaft der Überbezahlung“.

Es müssen auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um mehr Flexibilität zu ermöglichen. Das anstehende Kindrechtsänderungsgesetz (KindRÄG 2012), mit der gemeinsamen Obsorge bildet dazu den ersten Schritt. Weiters müssen auch die gesetzlichen Rahmenbedingungen für mehr Rechte auf Familie, der Väter in der Wirtschaft gesetzlich abgesichert werden und ein neues Unterhaltsmodell, wie von Vaterverbot.at vorgeschlagen, rechtlich umgesetzt werden. Ohne diese Maßnahmen wird’s nicht gehen, wenn der Vater gesetzlich „nur“ als Unterhaltszahler gesehen wird und Risiko im Beruf mit Familie gesetzlich (er)tragen muss.

Die derzeitige Rechtslage bestätigte auch das Landesgericht Wien im rk. Beschluss „SCHMACHTIKUS“: „Die Ausführungen des Rekurswerbers betreffen gesetzliche bzw. verfassungsrechtliche geregelte Grundlagen, die in Abrede gestellt werden bzw. als diskriminierend angesehen werden. Allerdings hat sich die konkrete Entscheidung des Erstgerichtes gerade an dieser Gesetzeslage zu orientieren und diese zu Grunde zulegen“ – Die Verantwortung wurde damit auf unsere Politiker übertragen die neue gesetzliche Rahmenbedingungen und eine neues gesellschaftliches Leitbild zu schaffen haben.

Umso unverständlicher ist es, dass seitens der Frauenministerin die Unabhängigkeit und Individiualität für Frauen schon im ersten Schritt verhindert wird. Dr. Brigitte Birnbaum, Rechtsanwaltskammer Wien, drückte es vereinfacht im behafteten Vorwahlkampf so aus: „ideologisches Gerümpel“.

Wissen unsere PolitikerInnen (Betonung auf weiblich, mit Bildung) bald was sie wollen, denn Betroffene werden nicht befragt.

MARRY DOWN oder MEHR GESETZLICHE RECHTE FÜR KINDER und VÄTER, wie seit mehr als 1,5 Jahren in der österreichischen Verfassung verankert.

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