Jetzt ist es fix
Vinothek in Purbach schließt mit Jahresende
Vergangenen Freitag trafen sich Winzer und Gemeinde erneut, um über den Fortbestand der Ortsvinothek in Purbach zu diskutieren. Die Entscheidung ist nun gefallen, mit Jahresende soll die Ortsvinothek schließen.
PURBACH. Einst ein altes Feuerwehrhaus und für 1,2 Millionen Euro aufwändig umgebaut, bildet das "Haus am Kellerplatz" in Purbach den Treffpunkt für Tourismus und Weinliebhaber. Mit Jahresende schließt die Vinothek nun. Seitens der SPÖ wolle man die Kosten für die Erhaltung der Vinohek nicht mehr tragen. Insgesamt 1,2 Millionen Euro Verlust habe das Projekt seit dem Start erwirtschaftet. 44.000 Flaschen werden jährlich in der Vinothek verkauft, "betriebswirtschaftlich sinnvoll wäre ein Verkauf von jährlich mindestens 110.000 Flaschen", so die SPÖ in einer Aussendung.
"Keine konkreten Vorschläge"
Eine Woche ließ Bürgermeister Harald Neumayer den beteiligten Winzern Bedenkzeit, herausgekommen sei leider nichts. "Es war erschreckend, dass so wenige zur Sitzung gekommen sind und nach 10 Minuten war sie auch wieder vorbei", so Neumayer, der weiter sagt: "Da keine konkreten Vorschläge gekommen sind, hat die Vinothek mit 31.12. ein Ende." Bis dorthin können sich die Winzer jedoch noch etwas überlegen, so der Bürgermeister.
Eine Fehlentscheidung
Seitens der ÖVP sieht man die Schließung als klare Fehlentscheidung: "Es ist wirklich sehr schade und auch der Wettbewerbsfähigkeit unserer Winzer schaden", sagt Ort-Vize Martin Horak (ÖVP). Die Vinothek habe sich als Marke etabliert und es sei einfach unverständlich. Horak habe die Hoffnung aber noch nicht aufgegeben, denn Interesse würde durchaus bestehen, genaue Details wollte hierzu jedoch nicht verraten.
Ähnlich sieht das Sonja Putz vom Weinbauverein in Purbach, die ihr Möglichstes versucht habe: "In dieser kurzen Zeit ist es einfach nicht möglich ein geeignetes Konzept zu erstellen. Das schafft keiner", betont Putz. Sie sei einfach enttäuscht, dass etwas das über zehn Jahre etabliert wurde nun Geschichte ist. "Nur die Purbacher Winzer können das nicht übernehmen", so Putz abschließend.
Was wird aus dem Haus?
In Zukunft soll das "Haus am Kellerplatz" eine andere Richtung einschlagen. "In Zukunft soll das Haus als Kulturzentrum genutzt werden", sagt Neumayer. In Purbach werden zurzeit aber auch andere Prioritäten gesetzt: "Aufgrund der enormen Nachfrage nach Kinderbetreuungsplätzen sind wir aktuell gezwungen, eine Kinderkrippe zu errichten“, so SPÖ-Obfrau Elisabeth Schüller. Kinderkrippen und Nachmittagsbetreuung seien der SPÖ-Gemeindeführung wichtiger.
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