Sensationsfund in Unterloisdorf
Grab eines „Wiedergängers“ entdeckt
UNTERLOISDORF/EISENSTADT. Kulturlandesrat Helmut Bieler und Archäologe Kurt Fiebig konnten im Landesmuseum einen Sensationsfund aus dem bei Unterloisdorf gefundenen römischen Gräberfeld aus dem 1. bis 5. Jh. präsentieren.
Pflugschar auf der Brust
Der mittlerweile als „Wiedergänger aus Unterloisdorf“ bezeichnete Tote wurde auf der Trasse der künftigen B61a entdeckt. Das Besondere war eine Pflugschar, die dem Toten auf die Brust gelegt wurde. Eine Tradition, die zwar aus Italien bekannt ist, bis jetzt aber im Burgenland noch nicht aufgefunden wurde. Dem Toten waren außerdem seine Beine mit einem Gürtel zusammengebunden. „Seine Hände waren nicht wie üblicherweise am Körper anliegend oder vor der Brust verschränkt, sondern lagen über dem Kopf, was ebenfalls ein Hinweis auf die Angst der Römer vor Wiedergängern ist“, schildert Fiebig.
Vampir-Vorstellung
Dieser römische Bestattungsbrauch, der dem Toten ein Auferstehen aus dem Grab unmöglich machen sollte, fand in späteren Zeiten seine gedankliche Weiterführung in der Vampir-Vorstellung. Obwohl man diesen Mann mit allen Attributen eines Adeligen bestattet hat, hatte man auch Angst davor, dass er wieder aus dem Grab steigen könnte, woraus man schließen kann, dass er ein sehr gefürchteter Mann gewesen sein muss. „Die Funde werden in den nächsten Wochen restauriert und für eine Ausstellung vorbereitet“, erklärt Landesmuseums-Direktor Mag. Gert Polster.
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