Aufregung um Facebook-Posting von Tschürtz
SPÖ-Landesgeschäftsführer Dax: „Geschmacklos“
EISENSTADT. Ein Foto auf dem Frauen mit Schleier sowie Männer und Kinder zu sehen sind, die am Strand stehen, darüber eine Sprechblase, in der zu lesen ist: „Geht nicht so weit ins Wasser Kinder, sonst holen euch die Europäer“. – Dieses Foto postete Burgenlands Landeshauptmannstellvertreter Johann Tschürtz auf seiner Facebook-Seite.
Petrik (Grüne): „Pietätslos“
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Grünen-Chefin Regina Petrik teilte das Posting auf ihrer Facebook-Seite und bezeichnete es als „pietätslos“.
SJ Burgenland: „Geschmacklos und unverantwortlich“
Heftige Kritik kam auch von der Sozialistischen Jugend: „Die Situation Geflüchteter, die sich bei ihrer Überquerung in Lebensgefahr begeben, ins Lächerliche zu ziehen, ist geschmacklos und unverantwortlich“, so Lejla Visnjic, Vorsitzende der SJ Burgenland.
Dax (SPÖ): „Muss echt nicht sein.“
Eine Reaktion gab es auch von SPÖ-Landesgeschäftsführer Christian Dax, der auf facebook schrieb: „Lieber Johann Tschürtz, das ist echt geschmacklos ???? Bitte rede mit deinem Team. So etwas muss echt nicht sein… – enttäuscht.“
ÖVP fordert Entschuldigung
Als „geschmacklos und völlig unpassend“ bezeichnete ÖVP-Landesgeschäftsführer Christoph Wolf das Tschürtz-Posting. Er forderte eine öffentliche Entschuldigung des Landeshauptmannstellvertreters.
Molnár: „Harmlos“
FPÖ-Klubobmann Géza Molnár kann die Aufregung nicht verstehen. Gegenüber dem ORF Burgenland meinte er: „Ich finde dieses Bild in Kombination mit der Sprechblase harmlos. Für mich ist es eine Persiflage auf eine völlig verfehlte Migrationspolitik.“
Weitere Reaktion
Wie nicht anders zu erwarten, sorgte das umstrittene Posting für heftige Reaktion auf Facebook. Unter anderem postete der Podersdorfer Vizebürgermeister Franz Josef Steiner: „Wenn ein hoher Repräsentant eines kleinen Bundeslandes, aus dem vor Jahrzehnten viele Menschen aus Not und Angst geflüchtet sind, ein solches Foto postet, fehlts entweder an Menschenverstand oder Intelligenz. Beides setze ich für den Posten eines Landeshauptmann Stv. voraus, aber in deinem Fall machen wir eine Ausnahme.…“.
Tschürtz (FPÖ): „…in gewaltfreier Form zum Ausdruck gebracht“
Die Reaktion von Johann Tschürtz: „Lieber Herr Vizebürgermeister! Tausende müssen infolge der Schlepperorganisationen im Meer ertrinken. Wir müssen verhindern, dass Familien mit Kinder in Booten eine tödliche Reise antreten. Habe dies nicht mit Brachialgewalt (wie so manche Pflastersteindemonstranten) zum Ausdruck gebracht, sondern in einer gewaltfreien Form.“
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