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Demenz – eine Krankheit verstehen

Gerontopsychologin Julia Wimmer-Elias und Doktor Karl Weichinger. | Foto: BRS/Böhm
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Was ist „normales Vergessen“ und ab wann muss man sich Sorgen machen? – diese und viele weitere Fragen behandelte die klinische Psychologin Julia Wimmer-Elias in ihrem Vortrag.

ST. VALENTIN. Demenz – eine Krankheit von der viele ältere Menschen betroffen sind. Dem Überbegriff folgen mehr als 70 verschiedene Formen der Demenzerkrankung. Die häufigste und bekannteste Form ist die Alzheimer Demenz. Davon sind rund 60 Prozent der Erkrankten betroffen. Julia Wimmer-Elias betreut in ihrem Beruf als Gerontopsychologin ältere Menschen mit Demenz. Außerdem ist sie Mitglied des gemeinnützigen Vereins MAS Alzheimerhilfe (Morbus Alzheimer Syndrom). Der oberösterreichische Verein bietet Betroffenen und Angehörigen Hilfestellungen in den verschiedensten Bereichen. Mehr darüber erfahren Sie Hier.

Das Krankheitsbild

Während der Demenz wird das Hirn geschädigt. Diese Schäden tauchen in der Gedächtnisleistung auf. Höhere kortikale Funktionen wie zum Beispiel die Orientierung, die Sprache, die Fähigkeit etwas Neues zu lernen etc. fallen einem nicht mehr so leicht wie gewohnt. Eine Krankheit wird diagnostiziert, sobald die Person im Alltag davon beeinträchtigt ist. Wenn diese Beeinträchtigung länger als sechs Monate andauert, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, an Demenz erkrankt zu sein. 

Was passiert im Gehirn?

Während einer Demenzerkrankung wird Hirnsubstanz abgebaut, also ein fortschreitender Verlust von Nervenzellen. Die Betroffenen erleben im Laufe der Zeit drei Ebenen der Veränderung: Die Kognitive (geistige) Veränderung in der das Gedächtnis, die Orientierung etc. betroffen ist. Die Veränderung in der Bewältigung des Alltages, in der alltägliche Dinge wie Einkaufen, Bankgeschäfte oder Kochen nicht mehr möglich sind. Und drittens die Veränderung im Verhalten und Erleben, in der die erkrankte Person schwierige Verhaltensweisen wie Depression, Aggressivität oder Angst aufweist.

Die sieben Stadien der Demenz

Im ersten Stadium spricht man von einer stummen Demenz in der es noch keine kognitiven Störungen gibt. Im zweiten Stadium hingegen tauchen erste subjektive und kognitive Einschränkungen auf. Das Vergessen von Namen, Gegenständen oder Handlungen kommt häufiger vor als früher. „Wichtig ist, dass nicht jeder, der dieses Stadium durchlebt, automatisch Demenz bekommt. Es besteht jedoch ein erhöhtes Risiko“, so Wimmer-Elias. Im dritten Stadium ist es meist so, dass nicht nur man selber sondern auch die Mitmenschen die reduzierten kognitiven Leistungen bemerken. Ab dem Stadium vier spricht man von einer leichten Demenz. Die Diagnose zur Krankheit wird ab dieser Phase vergeben. Das Stadium fünf bezeichnet man als mittelschwere Demenz. Das selbstständige Überleben ohne fremde Hilfe wird zunehmend schwieriger. Im Stadium sechs, schwere Demenz, tritt vermehrt Inkontinenz auf. Ab dem Stadium sieben, der fortgeschrittenen Demenz, ist das Gehirn so weit zurückgebildet, dass sich die Primitivreflexe, also die Reflexe eines Babys, langsam wieder einstellen.

Demenzprävention

Die Psychologin Wimmer-Elias empfiehlt auf eine abwechslungsreiche Ernährung, mit möglichst wenig Fleischkonsum, zu achten. „Bewegung ist auch besonders wichtig. Dadurch gelangt Blut ins Gehirn, die Zellbildung wird gefördert und Herz- Kreislauferkrankungen werden vorgebeugt. 30 Minuten pro Tag reichen da vollkommen“, so die Psychologin. Um mit einer Behandlung rechtzeitig beginnen zu können, sind regelmägßie Vorsorgeuntersuchungen wichtig.

Gerontopsychologin Julia Wimmer-Elias und Doktor Karl Weichinger. | Foto: BRS/Böhm
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