Die Natur kann es!
Heilkräuter: Wirksame Pflanzen im Portrait
Nicht nur in der traditionell chinesischen Medizin (TCM) haben Pflanzen einen hohen Stellenwert, sondern auch in Europa gibt es eine Vielzahl an vielfältigen und wirkungsvollen Kräutern. Apotheker Michael Wagner gibt einen Einblick in die Welt der Heilpflanzen.
ASTEN. Schon in der Antike wusste man die Heilende Wirkung von Heilkräutern zu schätzen und auch heute erfreuen sich die natürlichen Arzneimittel großer Beliebtheit. Nicht jede Pflanze eignet sich jedoch für jedes Leiden und es gilt darauf zu achte, die Kräuter richtig anzuwenden. Bei den verschiedenen Heilkräutern wird sowohl die ganze Pflanze verwendet als auch nur einzelne Teile einer Pflanze, wie die Wurzel beim Baldrian oder die Blüten bei der Kamille.
Unterschiedliche Inhaltsstoffe
Die Arzneipflanzen die in der Apotheke erhältlich sind, weisen eine hohe Konzentration an standardisierten Wirkstoffen auf, sodass eine gleichbleibend hohe Qualität gewährleistet ist. Werden die Heilkräuter selbst gesammelt, können die Pflanzen in der Mengen an Inhaltsstoffen variieren. Zudem sollte man über etwas Erfahrung verfügen, da ansonsten die Gefahr einer Verwechslung mit anderen giftigen Pflanzen erhöht ist.
Kräuter für die kalte Jahreszeit
Apotheker Michael Wagner von der Frunpark Apotheke in Asten empfiehlt dazu gerade in der kälteren Jahreszeit zwei seiner liebsten Heilkäuter: „Kaum eine Pflanze kann mit einer solchen Vielfalt an gesundheitsfördernden Wirkungen aufwarten, wie der Salbei und der Ingwer verfügt über besondere heilende Eigenschaften."
Salbei - vielfältige Wirkung
Der ursprünglich im Adriaraum beheimatete Salbei wird mittlerweile in vielen Ländern kultiviert und kann in jedem Gartenmarkt als Kräutertopf erworben werden. In der freien Natur ist er aufgrund seiner Blätter leicht zu erkennen. Sie sind dick, länglich, grau-grün und an der Unterseite filzig behaart.
"Diese Behaarung verwechselt man bei getrockneten Blättern leicht mit Schimmel. Mit einer Geruchsprobe kann das aber leicht überprüft werden: Blatt zwischen den Fingern zerreiben und riechen.", so Wagner.
Für den Einsatz als Arzneimittel werden vorwiegend die Blätter sowie das aus ihnen gewonnene ätherische Öl verwendet.
Zahlreiche Einsatzmöglichkeiten
Neben seinem stark-würzigen, aromatischen Geruch ist auch der Geschmack des Salbei charakteristisch. Er enthält ätherischen Ölen und wertvolle Substanzen wie Gerb- und Bitterstoffe sowie Flavonoide (Antioxidantien). Er kann als Teezubereitung zum Gurgeln und Spülen gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder als Getränk bei Verdauungsstörungen, Blähungen, Entzündungen der Darmschleimhaut und Durchfällen angewendet werden. Er sollte jedoch nicht in der Stillzeit oder während der Schwangerschaft verabreicht werden und auch eine Überdosierung ist zu vermeiden.
Ingwer - wirkungsvolle Knolle
Die Wurzel mit der charakteristischen Form kommt ursprünglich aus China und Indien, wo es bereits seit langer Zeit sowohl als Gewürz als auch als Arzneimittel eingesetzt wird. Wirklich bekannt wurde der Ingwer durch die Verarbeitung in Keksen und als „Gingerbread“ (Lebkuchen). Mittlerweile ist Ingwer aber ein fixer Bestandteil jeder Gemüseabteilung und frisch, getrocknet oder gemahlen eine unverzichtbare Zutat für viele Rezepte.
Gesundheitliche Vorteile
Aber nicht nur mit seinen tollen Geschmackseigenschaften kann der Ingwer punkten, sondern er ist auch Verdauungsfördernd und Stoffwechsel anregend. Zudem wirkt er gegen Völlegefühl, rheumatische Beschwerden, Übelkeit und Erkältungen.
„Ein Ingwertee aus frisch geschnittenen Scheiben mit etwas Honig ist besonders wohltuend", so Michel Wagner.
Äußerlich kann er gemeinsam mit Cayennepfeffer und Honig als Erkältungsbad oder mit Zimt- und Nelkenpulver in Sesamöl als Massageöl eingesetzt werden. Ideal ist er ebenso als Muskelentspannungsbad mit Zimt und Honig nach dem Sport – allerdings aufgrund der anregenden Wirkung am besten nicht abends genießen.
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