Unverträglichkeit führt oft zu Magenbeschwerden

ERNSTHOFEN. Mit Essen und Trinken führen wir unserem Körper Energie für die Zellneubildung zu. Doch nicht alles, was konsumiert wird, verträgt der Körper auch. In diesem Fall kann es zu einer Nahrungsmittelunverträglichkeit kommen. "Von einer solchen spricht man, wenn es sich weder um eine Allergie noch eine Intoleranz handelt, aber dennoch Beschwerden nach der Nahrungsaufnahme bestehen", erklärt Martina Heigl, Diätologin aus Ernsthofen.

Bei Unverträglichkeiten werden einzelne Lebensmittel oder Bestandteile nicht vertragen. "Auch eine zu hohe Zufuhr eines bestimmten Lebensmittels kann zu Beschwerden führen." Im Vergleich: Intoleranzen sind eine Verwertungsstörung – einzelne Bestandteile der Nahrung können nicht verdaut oder aufgespalten werden. Echte Lebensmittelallergien lösen eine Reaktion des Immunsystems aus und führen zu einer starken körperlichen Reaktion. "Ein gestörtes Wohlbefinden nach der Nahrungsaufnahme kann auf eine Unverträglichkeit deuten", so Heigl.

Auch Magen-Darm-Beschwerden sind Folgeerscheinungen einer Unverträglichkeit. "In diesem Fall macht eine Austestung Sinn. Aber nicht jede Austestung ist geeignet. Eine wahlweise Testung von Unverträglichkeiten ist nicht zu empfehlen und von Austestungen im Internet und Co. ist abzuraten", erklärt die Ernsthofnerin. "Leider werden diese Tests oft teuer als ein Allergietest verkauft. Man bekommt am Ende eine seitenlange Auswertung von den Lebensmitteln, die man angeblich nicht verträgt. Meist sind es allerdings genau jene, die man regelmäßig isst. Diese Tests sind jedoch nicht aussagekräftig. Sie zeigen nur die Lebensmittel auf, mit denen der Körper in letzter Zeit Kontakt hatte – egal ob sie gut oder schlecht für uns sind", so Heigl.

Es bestehe die Gefahr einer Mangelernährung, wenn man unnötig auf Lebensmittel verzichtet, die eigentlich vertragen werden. "Auf jeden Fall empfiehlt es sich, ein Essbeschwerdeprotokoll zu führen. Dabei dokumentiert man, wann die Beschwerden auftreten und was gegessen wurde. Eine Diätologin kann dieses Protokoll dann bewerten und je nach Verdacht macht eine spezifische Austestung Sinn", rät Heigl. "In einer Therapie wird mit der Diätologin die Ernährung so optimiert, dass man sich beschwerdefrei ernähren kann. Dabei werden nur jene Lebensmittel weggelassen, die nicht vertragen werden."