Polizeiinspektion Enns & VCÖ verzeichnen
17 Alko- und drei Drogenunfälle
Polizei Enns: Alkohol- und Drogenunfälle haben gegenüber dem Vorjahr zugenommen.
REGION ENNS. "Im Vergleich zu den ersten sechs Monaten 2021 ist heuer ein leichter Anstieg der Alko- und Drogenlenker in der Region Enns ersichtlich. Bis zum 23. November diesen Jahres kam es bereits zu 104 Anzeigen in diesem Bereich. 28 Lenker waren durch Suchtgift beeinträchtigt und 75 alkoholisiert", berichtet Sascha Baumgartner von der Polizeiinspektion Enns. Oberösterreichweit gesehen lässt sich ebenfalls ein Anstieg bei Alko-Unfällen feststellen.
70 Unfälle mehr, als im Vorjahr
Laut Statistik Austria und dem Verkehrsclub Österreich (VCÖ) kam es im ersten Halbjahr des Vorjahres zu 176 Unfällen mit 228 Verletzten und zwei Todesopfern. 2022 ereigneten sich in den ersten sechs Monaten 246 Alko-Unfälle mit 331 Verletzten und einem Todesopfer. Eine VCÖ-Analyse für ganz Österreich zeigt: Der Großteil an Alkohol-Unfälle passiert am Wochenende, insbesondere in der Nacht. Am häufigsten werden diese von 20- bis 29-Jährigen verursacht.
Die Polizei Enns wurde seit Anfang des Jahres zu 20 Drogen- beziehungsweise Alkoholunfällen alarmiert. Davon konnten 17 auf Alkohol- und drei auf Drogenmissbrauch zurückgeführt werden.
"Alkoholisierte Lenker kommen prinzipiell in allen Altersklassen vor, jedoch lenken vermehrt jüngere Personen unter Drogeneinfluss ein Fahrzeug." – Sascha Baumgartner
Alko- und Drogenkontrollen
"Sogenannte Stichprobenkontrollen sind Bestandteil jeder Lenker- und Fahrzeugkontrolle. Mithilfe eines Alkovortestgerätes kann aufgrund der rechtlichen Gesetzeslage ohne Verdacht ein Alkotest durchgeführt werden", klärt Polizeiinspektor Baumgartner auf. "Eigentlich gibt es laufend Lenker- und Fahrzeugkontrollen. Eines steht aber fest: Zur Vorweihnachtszeit kann vermehrt mit Schwerpunktaktionen gerechnet werden." Wenn es zu einer Kontrolle kommt, dann läuft diese folgendermaßen ab: Liegen bei einem Fahrzeuglenker Symptome vor, welche auf eine Alkoholisierung oder Suchtgiftbeeinträchtigung hindeuten, führt die Polizei vorab einen Alkovortest, beziehungsweise eine Alkomatuntersuchung durch. Sind auch Symptome einer Suchtgiftbeeinträchtigung vorhanden, wird der Fahrzeuglenker einem Arzt vorgeführt, der in einer klinischen Untersuchung eine eventuelle Fahruntauglichkeit feststellt. Danach kommt es bei positivem Ergebnis zu einer Blutabnahme mit Zustimmung des Fahrzeuglenkers – eine Verweigerung ist strafbar. Bei Feststellung einer Fahruntauglichkeit muss man den Führerschein abgeben und eine Anzeige an die zuständige Bezirkshauptmannschaft wird erstattet.
Rufbusse & Sammeltaxis
Der VCÖ zufolge ist es möglich, mit Anrufsammeltaxis, Rufbussen und generell Bus- und Bahnverbindungen die Zahl der Alkohol-Unfälle zu reduzieren. Häufig scheitern diese wichtigen Angebote an der Finanzierung. Deshalb schlägt der VCÖ vor, dass ein Teil der Einnahmen aus Verkehrsstrafen für die Einführung von Anrufsammeltaxis, Nachtbussen und Gemeindebussen zweckgewidmet wird.
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