"Ausländer" gefährden Frieden in heimischen Gewässern

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ENNS. Vorsichtig holt Wolfgang Hamberger, Obmann-Stellvertreter des Ennser Fischereivereins, die "Krebsreuse" ein. Die Ausbeute ist gering: Drei kleine Signalkrebse und zwei kleine Fische, sogenannte Schwarzmaulgrundeln, sind im Drahtkorb gefangen. "Die osteuropäischen Grundeln, etwa aus dem Donaudelta, hängen sich mit ihrem Saugnapf an die Schiffe an", erklärt Hamberger. Bequem "schippern" die fremden Grundeln (die heimischen Grundelarten sind beinahe ausgestorben) bis nach Ober-österreich, wo sie sich rasch vermehren. "Zu manchen Zeiten und an gewissen Stellen fängt man fast keine anderen Fische mehr", klagt Hamberger. Die Grundeln vernichten den Laich der heimischen Arten, fressen Jungfische und nehmen den anderen Fischen die Nahrung weg. Die gleichen "Unsitten" legt ein weiterer "Einwanderer" an den Tag.
Der aus Nordamerika stammende Signalkrebs brachte dem heimischen Flusskrebs die Krebspest und ist seit etwa zehn Jahren ein echtes Problem. Für heuer ist die große Krebs- und Grundelplage vorbei. Dafür müssen sich die Fischer auf die Ankunft der dritten Gefahr, der Kormorane, vorbereiten. "Alles, was nicht heimisch ist, bedeutet eine ökologische Bedrohung", fasst Hamberger die Situation zusammen.

500 Plastikflaschen:
Auf der Durchreise fallen Schwärme der knapp einen Meter großen, schwarzen Vögel im Herbst und Winter in den heimischen Gewässern ein. Ohne Schwierigkeiten holen sie die zu dieser Jahreszeit apathisch stehenden Fische aus dem Wasser. Besonders gern suchen die Vögel den vom Fischereiverein geschaffenen Nebenarm der Donau nahe dem Hafen auf. Seit sieben Jahren wissen sich die Fischer diesbezüglich zu helfen: Auch heuer spannten Anfang Oktober zwanzig Freiwillige in regelmäßigen Abständen Seile von einem Ufer zum anderen, an denen sie insgesamt rund 500 Plastikflaschen befestigten. Die Seile behindern die Kormorane und die blitzenden Flaschen schrecken sie ab. Auch gegen Signalkrebs und Grundel versuchen die Fischer vorzugehen, wenn auch indirekt: "Im Jänner sammeln wir Christbäume und versenken sie als sogenannte Zandernester im Wasser, um die Zanderpopulation zu erhöhen. Der Zander, einer der wenigen Fressfeinde von Krebs und Grundel, kann die Plage ein wenig lindern." Was die Signalkrebse betrifft, kann man aus der Not aber auch eine Tugend machen, wie Vereinskassier Ferdinand Kargl erklärt: "Ich koche gerne Signalkrebse, sie schmecken gut, ganz ähnlich wie Shrimps."

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