Zuhören ist das Wichtigste
Bestattung und Trauerbegleitung in Region

Trauer kann oft ein langer Weg sein. | Foto: Panthermedia/Khunaspix
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  • Trauer kann oft ein langer Weg sein.
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Die Bestatter Edeltraud und Paul Oberhuber und die Trauerbegleiterin Herta Jobst unterstützen Trauernde in einer sehr schwierigen Zeit. 

REGION (milo). Seit fast 100 Jahren unterstützt der Familienbetrieb Oberhuber aus Neuhofen Menschen, die passende und würdevolle Beisetzung für Verstorbene zu organisieren. Paul und Edeltraud Oberhuber führen das Unternehmen bereits in der vierten Generation. Neben der Zentrale in Neuhofen betreiben sie auch in St. Florian ein Büro. „Wir möchten den Trauernden so viel als möglich abnehmen", sagt Paul Oberhuber. Den größten Stellenwert habe die Individualität bei jeder Verabschiedung: „Das gilt nicht nur für die Parten-Gestaltung. Wir versuchen, die Wünsche und eigenen Vorstellungen der Angehörigen umzusetzen."

Feuerbestattung wird populärer

Derzeit gehe der Trend klar in Richtung Feuerbestattung – der Anteil mache etwa 70 Prozent der Bestattungen aus. Im ländlichen Raum sei aber nach wie vor die Erdbestattung mit Sarg üblicher. Laut Edeltraud Oberhuber ist die Verabschiedung am Sarg sehr wichtig für die Trauerarbeit: „Viele Angehörige wünschen sich eine Verabschiedung am offenen Sarg vor der Urnen- oder Sargbestattung." Immer populärer werden Schmuckstücke als Erinnerung an die Verstorbenen. So gibt es die Möglichkeit einer Edelsteinbestattung, bei der die Asche zu einem Saphir oder Rubin verarbeitet wird. Eine weitere Neuheit ist das Verfahren, bei dem der Fingerabdruck des Verstorbenen digital abgenommen und dann in ein Schmuckstück graviert wird.

Trauern ist normal

Herta Jobst aus Asten arbeitet schon seit einem Jahrzehnt als Trauerbegleiterin. Sie ist derzeit im Haus der Frau in Linz und in der Pfarre Enns-St. Laurenz tätig. Bei der Trauerarbeit gehe es darum, den Trauernden einen Rahmen zu bieten, in dem Gefühle, Trauer und Schmerz Platz haben. „Das Wichtigste ist, empathisch zuhören zu können und sich in die Personen einzufühlen", sagt Jobst, „auch Tränen müssen unbedingt zugelassen werden." Jobst vermittelt den Trauernden das wichtige Gefühl, normal zu sein: „Viele glauben sie wären nicht normal, weil sie jeden Tag weinen und sich nicht vom Verstorbenen loslösen können." Ratschläge wie „Du musst loslassen" seien in der Trauerbegleitung verpönt und würden nur noch mehr Schmerz bedeuten.

Hilfe für jeden

Menschen aus den verschiedensten Lebenssituationen nehmen die Hilfe der Trauerbegleiterin in Anspruch. War das Miteinander mit dem Verstorbenen eher von Krisen als von Liebe geprägt, ist der Abschied meist noch schwieriger. „Es kommen Schuldgefühle dazu. Sich selbst zu verzeihen ist das Schwierigste, das bewältigt werden muss", sagt die Trauerbegleiterin. Obwohl die Trauerarbeit keinesfalls leicht ist, hat Jobst ihre Bestimmung darin gefunden: „Es gibt Momente wo herzlich gelacht wird. Nach und nach kann ich den Prozess verfolgen und sehen wie wir große Fortschritte machen. Die Hoffnung wird stärker und es tauchen neue Zukunftsperspektiven auf."

Zusatz: Bestattungsarten

• Donaubestattung: Eine spezielle Urne wird in der Donau beigesetzt und löst sich über gewisse Zeit auf. Mehr Infos unter wasserbestattung.com

• Baumbestattung: Unter einem Baum im „Bestattungswald" wird die Totenasche beigesetzt. Derzeit ist dies möglich in Steyrling, waldfrieden-steyrling.at, und in Klam, friedwald-clam.at

• Edelsteinbestattung: Ein Teil der Asche wird zu einem Edelstein. Daraus werden Erinnerungsstücke gefertigt. Mehr Infos unter mevisto.com

• Bestattung zu Hause: Mit der Genehmigung des Bürgermeisters der jeweiligen Gemeinde ist die Bestattung zu Hause möglich.

• Urnenwand: Zum Beispiel in Enns. Die Asche des Verstorbenen wird in der Urnenwand am Friedhof beigesetzt.

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