Dürre setzt der Landwirtschaft zu

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REGION ENNS/ST. VALENTIN. "Wir hatten heuer einen sehr trockenen und heißen Juni, der uns in der Landwirtschaft sehr zu schaffen macht", sagt der Obmann der Bauernkammer Linz-Land, Johannes Gruber. "Österreichweit betrug das Niederschlagsdefizit im Juni rund 50 Prozent. Der Bezirk Linz-Land war teilweise sogar noch viel stärker betroffen." Gruber besitzt selbst eine Bio-Landwirtschaft in Niederneukirchen, auf der er Kürbis und Marille anbaut.

"Der Weizen reift derzeit sehr schnell ab, was normalerweise keine guten Erträge erwarten lässt. Die Sommerfrüchte wie Sojabohne, Mais, Zuckerrübe und andere Kulturen brauchen dringend Niederschläge, um die Ertragseinbußen in Grenzen zu halten. Und im Grünland gibt es beim zweiten und dritten Aufwuchs erhebliche Ertragseinbußen."

Tröpfchenbewässerung

Die Maßnahmen, die die Landwirte gegen die Trockenheit setzen können, sind sehr gering. "Auf unserem landwirtschaftlichen Betrieb versuche ich, die Bäume im Marillengarten mit einer Tröpfchenbewässerung mit dem notwendigen Wasser zu versorgen, damit die Qualität der Früchte gewährleistet ist", so Gruber. "Die österreichische Hagelversicherung bietet für einige Kulturen eine Dürreversicherung an, die ab einem gewissen Niederschlagsdefizit zur Wirkung kommt."

Obstbauern klagen

Der trockene Juni und der ausbleibende Regen machen den Obstbauern zu schaffen. "Wenn das heiße Wetter länger anhält, bekommen wir Probleme", sagt Hans Hiebl, Obmann des Obstbauverbandes Mostviertel. "Vor allem Neuanlagen, die noch nicht so tief verwurzelt sind, brauchen dringend mehr Wasser." Auch in seinem Betrieb, in dem Hiebl Äpfel und Birnen für Most anbaut, sieht er bei den jungen Bäumen, dass die Blätter zu wenig Wasser bekommen. "Ich kann mich nicht erinnern, dass der Juni jemals so heiß gewesen wäre", so Hiebl. Er hat beobachtet, dass heuer weniger Bienen fliegen – ebenfalls bedingt durch die hohen Temperaturen. Die Hitze hat für den Obstbauern nur einen Vorteil: "Pilzkrankheiten können sich dadurch nicht so leicht ausbreiten."

Borkenkäfer breitet sich aus

Das Wetter in diesem Jahr begünstigt jedoch das Wachstum eines Schreckens der Land- und Forstwirtschaft, des Borkenkäfers. Die trockene erste Jahreshälfte hat seine Entwicklung gefördert. Auch gesunde Bäume kann der Schädling befallen, informiert Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger. Das Borkenkäfermonitoring des oberösterreichischen Landesforstdienstes zeigt eine hohe Aktivität des Käfers. „Gerade in den kommenden Wochen ist auf die frühzeitige Befallserkennung besonders zu achten“, appelliert Hiegelsberger.

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