Enghagen und St. Pantaleon – Hochwasser hält Region in Atem

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REGION. "2002 war es hier nicht so arg." Vertreter der Feuerwehr Enns stehen mit Bürgermeister Franz Stefan Karlinger und Landeshauptmann Josef Pühringer beim Lokalaugenschein an der Abzweigung nach Enghagen. Vor ihnen erstreckt sich ein See, aus dem in der Ferne einige Gebäude ragen. "Rund ein Viertel des Gemeindegebiets ist überflutet", erklärt Roland Schlucker, Kommandant-Stellvertreter der FF Enns. "Insgesamt 70 Gebäude sind in den Ortsteilen Enghagen, Kronau, Erlengraben und Lorch von den Wassermassen eingeschlossen." Diese betreuen die Feuerwehrler mithilfe von drei Zillen. "Die Versorgung klappt perfekt, aber ansonsten geht es uns ziemlich dreckig", sagt Gertrude Hammerl, Bewohnerin von Enghagen. "Das Wasser steht eineinhalb Meter hoch im Haus. Alles Tragbare haben wir in den 1. Stock gebracht, einen Großteil unserer Gasthauseinrichtung mussten wir unten lassen." Bei den Aufräumarbeiten in den kommenden Tagen sind die Bewohner nicht auf sich allein gestellt: Die FF Enns hat insgesamt 150 Kameraden von verschiedenen Feuerwehren und 50 Soldaten des Bundesheeres organisiert, dazu kommen zahlreiche private Helfer. "Die Feuerwehr erfährt große Unterstützung durch die Bevölkerung", weiß Bürgermeister Karlinger. "Beispielsweise bringen immer wieder Menschen Selbstgekochtes vorbei."

Zivilschutzalarm
Weniger schlimm als 2002 ist die Situation in der Gemeinde St. Pantaleon-Erla. "Wir sind diesmal mit einem blauen Auge davongekommen", sagt Feuerwehrkommandant Johann Watzinger. Dafür seien neben dem raschen Absinken der Enns auch die nach 2002 optimierten Notfallpläne verantwortlich. "24 Stunden lang haben wir Sandsäcke befüllt, 8000 Stück insgesamt." Der Sand der Firmen Hasenöhrl und Kirchweger kam direkt aus dem Mischwagen in die Säcke. Fünf Gebäude werden mit Zillen versorgt. "15 Häuser haben wir so weit gesichert, dass das Wasser nicht ins Erdgeschoss gelangt." Überflutete Keller, sei es durch das Hochwasser oder danach durch das hochsteigende Grundwasser, sind für die Bevölkerung von St. Pantaleon nichts Ungewohntes. "Das Wichtigste ist, dass wir Pellets- und Öltanks im Keller sichern", so der Kommandant. "Jeder geht an seine Grenzen", sagt Watzinger, der wie andere Kameraden zwischen Sonntag Früh und Montag Abend nur eine Stunde Pause gemacht hat. "Wir möchten uns bei der Bevölkerung für Mitarbeit und Verpflegung bedanken." Die Nachbargemeinde St. Valentin hatte schon am Sonntag das Schlimmste zu überstehen, als die Erla die gesamte Hauptstraße zu überfluten drohte und Zivilschutzalarm ausgelöst wurde. Auch hier war der Einsatz von ehrenamtlichen Feuerwehrlern und privaten Helfern beinahe grenzenlos.

ZUR SACHE:

Die Katastrophenfonds der Länder OÖ und NÖ helfen rasch und unbürokratisch:

Katastrophenfonds OÖ: Tel. 0732 / 77 20 – 118 07, – 118 08 und – 118 09;
Formulare liegen beispielsweise im Bürgerservice des Ennser Stadtamts auf.

Katastrophenfonds NÖ: Tel. 02742 / 9005 – 12858.

Sie möchten helfen?

Bei der FF Enns kann man sich in eine Liste der privaten Helfer eintragen: 07223/82193; außerdem steht eine Spendenkasse bereit.

Das BezirksRundschau-Christkind unterbricht seinen Urlaub:
Spendenkonto 2.777.720, BLZ 34000, RLB OÖ. IBAN: AT78 3400 0000 0277 7720, SWIFT: RZOOAT2L, Kennwort: Hochwasser.

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Foto: Cityfoto
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