FPÖ: "Ghettobildung und Parallelwelten in Linz"

Im Volksgartenviertel ist der Anteil der Migranten am Höchsten. | Foto: Foto: StPl Pertlwieser
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LINZ (spm). Die Zahl der Migranten ist in Linz in den vergangenen zehn Jahren um knapp 50 Prozent gestiegen. 32.930 ausländische Staatsbürger waren mit Stichtag 1. Jänner in der Stadt gemeldet. Und diese verteilen sich in Linz sehr ungleichmäßig. „Dort wo es schon Familienbildungen gibt, ziehen einfach mehr hin. Gerade bei Türken entstehen Ghetto-Bildungen und Parallelwelten“, sagt Sebastian Ortner, Fraktionsobmann der FPÖ Linz. Er geht davon aus, dass in Linz bereits eine kritische Masse an Zuwanderern überschritten wurde: „Das Ganze hat eine riesige Dynamik bekommen, die Politik hat das Problem jahrzehntelang unterschätzt.“ Eine Aussage die Vizebürgermeister Klaus Luger als unseriöse Stimmungsmache bezeichnet. „Es besteht mitunter Handlungsbedarf im Zusammenleben zwischen Zuwanderern und Einheimischen, das leugnen wir nicht, aber wir haben alleine im vergangenen Jahr 90 Integrationsprojekte abgewickelt.“
Dass es eine Konzentration von Migranten in einzelnen Stadtteilen gibt, zeigen aktuelle Zahlen. In der Neuen Heimat beträgt der Anteil an Nicht-Österreichern 20,3 Prozent, im Volksgartenviertel sogar 21,3 Prozent. Eine Herausforderung, die auch bei den Wohnungsgenossenschaften einen hohen Stellenwert einnimmt. „Wir legen großen Wert darauf, die Vergabepolitik qualitativ zu gestalten“, sagt Frank Schneider, Vorstandsdirektor der Lawog. Er sieht die Probleme nicht im öffentlichen Bereich. „Einem privaten Vermieter ist die soziale Durchmischung egal, er will die beste Rendite, darauf haben wir aber keinen Einfluss.“ Philipp Kaufmann vom oberös-terreichischen Verband für Immobilienwirtschaft gibt dabei zu bedenken, dass es für Migranten oft schwierig sei, das Prozedere, um an eine geförderte Wohnung zu kommen, zu überblicken. „Gehen Sie mal nach Frankreich und finden dort heraus, wie Sie bestmöglich zu einer geförderten Wohnung kommen?“, so Kaufmann. „Ganz davon zu schweigen, dass die Wartezeit auf eine geförderte Wohnung oft mehrere Jahre beträgt.“
Dass es aber dann bei den privaten Vermietungen von Wohnungen Schwierigkeiten gibt, räumt auch Kaufmann ein. „Es ist nicht zu verleugnen, dass das eine große Problematik ist. Menschen mit Migrationshintergrund zahlen am Privatmarkt sogar oft eine höhere Miete.“ Das führe zu finanziell prekären Situationen, die gelöst werden, in dem mehr Menschen in einer Wohnung wohnen. Dadurch würden die Wohnungen immer unattraktiver und die Problematik verschärfe sich zunehmend. „Ich sehe es zum Beispiel nicht gerne, wenn in der Wiener Straße viele ansässige Lokale abziehen. Aber wenn wo ein Kebabstand ist, wird es halt schwer, nebenan ein hochwertiges Lokal zu führen.“ Dies sei ein Effekt, der nicht einfach wieder einzufangen ist. „Das dauert viele Jahre“, so Kaufmann. Die Verantwortung liege bei allen Beteiligten. „Es braucht einfach einen Schulterschluss zwischen Vermietern und der Öffentlichkeit.“

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