Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen
Alternative medizinische Ansätze wie das indische Ayurveda und die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) werden in unseren Breiten immer beliebter. Als Reaktion auf letztere ist der Begriff der „Traditionellen Europäischen Medizin“ (TEM) entstanden. Dieser möchte zeigen, dass auch in Europa „sanfte und ganzheitliche“ Behandlungsmethoden seit langer Zeit überliefert sind. Im Gegensatz zur TCM ist die TEM allerdings kein zusammenhängendes Lehrsystem sondern ein Sammelbegriff für unterschiedliche Strömungen.
Die Kneipp-Therapie und die mittelalterliche Klostermedizin (Hildegard von Bingen und andere) werden zumeist ebenso zu den TEM-Methoden gezählt wie die anthroposophische Medizin nach Rudolf Steiner und die antike Säftelehre. Darin unterschieden Hippokrates und weitere antike Wissenschaftler die vier „Säfte“ Blut, Gelbe Galle, Schwarze Galle und Schleim, die bei unausgeglichenem Vorkommen krank machen. Ein besonders wichtiger und in seiner Wirksamkeit unumstrittener Teil der TEM ist die Phytotherapie, das heißt die Behandlung mittels Heilpflanzen. „Bei einem Spaziergang durch die Ennsauen findet man unzählige Pflanzen, die als Arznei zu verwenden sind“, erklärt die Kronstorfer Apothekerin Beate Pauer. „Man kann beispielsweise eine Vielzahl von Tees herstellen und Tinkturen aus Weißdorn oder Baldrian. Und ein Sirup aus Eibischwurzel und Spitzwegerich ist immer noch das beste Mittel gegen Husten.“ Die Apothekerin organisiert mehrmals im Jahr geführte Familien-Kräuterwanderungen in die Auwälder bei Kronstorf, die nächste findet bereits diesen Freitag ab 15 Uhr statt.
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