Tierarzt & Polizei berichten
"Giftköder meist im Gebüsch zu finden"

"Mehrere Fleischbällchen, die auf einer längeren Wegstrecke verteilt sind, können Indizien sein", betont Ernst Wiesinger. | Foto: PantherMedia/huettenhoelscher
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  • "Mehrere Fleischbällchen, die auf einer längeren Wegstrecke verteilt sind, können Indizien sein", betont Ernst Wiesinger.
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Giftköder in Enns und Umgebung? Tierarzt und Polizei klären über aktuelle Situation in der Region auf.

ENNS. "Schädlingsbekämpfer dürfen ihr Mäuse- beziehungsweise Rattengift ausschließlich in Köderboxen auslegen. Somit sind diese von den willkürlich verstreuten Giftködern zu unterscheiden", so der Ennser Tierarzt Ernst Wiesinger. "Oft verteilen die Täter Rattengift oder Schneckenkorn in Form von bunten Kügelchen, Stäbchen oder größeren 'Presslingen'. Manchmal sind auch Nägel, Reißzwecken, Rasierklingen, Plastikteile, Glas oder Gift in Fleischbällchen, Wurst, Leckerlis, Feuchtfutter oder in anderen für Hunde interessanten Lebensmitteln oder Spielzeugen zu finden", fährt er fort.

Erste Hilfe leisten

"Giftköder sind üblicherweise im Gebüsch, auf Rasenstücken, entlang von Spazierwegen oder auf privaten Grundstücken zu finden. Wenn das Tier offensichtlich etwas Interessantes wittert, sollte eingegriffen und nachgeschaut werden, um eine mögliche Vergiftung zu verhindern", informiert Wiesinger. Hin und wieder komme es auch vor, dass Tiere mit Vergiftungen zu ihm in die Praxis kommen. Neben der Vorsicht beim Spazieren sollten Tierbesitzer auch in den eigenen vier Wänden darauf achten, dass etwaige Frostschutzmittel für Fahrzeuge oder Pestizide für den Garten sicher und für Hund oder Katze unzugänglich verwahrt sind. Erste Hilfe leisten ist bei Mensch und Tier wichtig, um die Zeit bis zur professionellen Hilfe sinnvoll zu überbrücken.

"Tierarzt unverzüglich aufsuchen"

Hegt ein Haustierbesitzer den Verdacht, dass sein Vierbeiner vergiftet wurde, sollte er laut dem Ennser Veterinärmediziner folgendermaßen reagieren: "Wenn möglich, zuerst dafür sorgen, dass der Hund den möglichen Giftköder nicht hinunterschluckt. Dafür das Aufgenommene aus dem Maul holen, sofern das Tier nicht auf das Kommando 'Aus' reagiert oder es nicht kennt. Ist noch etwas vom potenziellen Giftköder übrig, unbedingt in einen verschließbaren Beutel, beispielsweise Kotbeutel, einpacken und zum Tierarzt mitnehmen. Etwaige Hausmittel oder vorhandene Arzneimittel nur nach Absprache mit dem Tierarzt anwenden! Die Fahrt zum nächsten Tierarzt oder in die nächste Tierklinik sollte unverzüglich erfolgen."

Vergiftungen vorbeugen

"Die beste Prävention ist eine gute Erziehung. Der Hund sollte schon früh lernen, dass das Aufnehmen und Fressen gefundener Dinge nicht erlaubt ist, außer Frauchen oder Herrchen gestatten dies explizit. Diese Hunde werden einen Köder wahrscheinlich liegen lassen. Trotzdem sollte man seinen Vierbeiner immer im Auge behalten, stets achtsam sein, denn auch gut erzogener Hund widersetzt sich den Regeln", betont Wiesinger.
Die Ennser Polizei musste sich glücklicherweise in letzter Zeit nur selten mit dem Thema beschäftigen: "Es kam nur vereinzelt zu Anzeigen beziehungsweise Mitteilungen über Giftköder in Enns und Umgebung. Sollten Giftköder ausgelegt werden und Tiere erleiden dadurch einen Schaden, dann ist dies strafrechtlich zu verfolgen. Es ist jedoch schwierig, im Nachhinein den Täter auszuforschen", so Polizeiinspektor Sascha Baumgartner.

Vergiftung?

Besteht Verdacht auf eine Vergiftung oder das Haustier weist eines der folgenden Symptome auf, sollte sofort der nächste Tierarzt aufgesucht werden:

  • Durchfall, Erbrechen
  • Schaum / Blut im Erbrochenen, Giftkörner
  • Starkes & schnelles Hecheln
  • Atembeschwerden
  • Bewusstlosigkeit
  • Probleme beim Schlucken
  • Ständiges Würgen
  • Verletzungen an Zunge
  • Fieber/ Untertemperatur
  • Erhöhter Puls

Weitere Erste-Hilfe-Maßnahmen und umliegende Tierkliniken sind auf petdoctors.at zu finden.

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