Mit dem elterlichen Taxi zur Schule - ist das notwendig?

Elternhaltestelle in der Lorcher Straße. Wird leider viel zu wenig genutzt, man fährt die Kinder lieber bis vor die Schultüre.
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  • Elternhaltestelle in der Lorcher Straße. Wird leider viel zu wenig genutzt, man fährt die Kinder lieber bis vor die Schultüre.
  • hochgeladen von Wolfgang Simlinger

„In Zeiten wie diesen kann man seine Kinder ja nicht mehr alleine lassen“, „Wie soll ich es unter einen Hut bringen? Ich bringe die Kinder mit dem Auto zur Schule und fahre nachher zur Arbeit!“

Liest man diverse Beiträge in Diskussionsforen, sieht man, dass es offenbar in vielen Familien bereits zur Normalität gehört, die Kinder bis vor die Schultür zu fahren - und das nicht nur in den ersten Schultagen. Das elterliche Taxi bringt manche Kinder sogar noch ins Gymnasium. Vor einigen Schulen herrscht daher zu Schulbeginn ein regelrechtes Verkehrschaos. Unbeholfene Rangiermanöver in den meist viel zu grossen Fahrzeugen gefährden die Kinder zusätzlich. In den letzten Tagen wurde daher über Fahrverbote in der Umgebung von Schulen nachgedacht, denn immerhin 20% der Schulkinder werden mit dem Auto zur Schule gebracht - Tendenz steigend. In Südtirol gibt es bereits Fahrverbote in der Nähe von Schulen, sogenannte „Schulstraßen“. In Enns gilt schon seit längerer Zeit ein Fahrverbot rund um die Volksschule, meiner Meinung nach könnte man dieses Fahrverbot noch auf den ganzen Platz vor der Kirche ausweiten.
Ich selbst entstamme noch einer Generation, in der das elterliche Taxi tabu war. Wer von den Eltern bis vor die Schultüre gefahren wurde, galt damals als Aussenseiter - als Weichei. 12 Jahre lang bewältigte ich den Schulweg ohne elterliche Unterstützung: zu Fuß, mit dem Fahrrad, mit der Bahn. Und es hat mir gut getan. Auf dem Weg machte ich Bewegung in der frischen Luft, knüpfte soziale Kontakte, lernte mich im Strassenverkehr zu bewegen und in der Stadt zu orientieren. Auch der Weg nach Hause war eine willkommene Abwechslung. Nachdem ich den ganzen Tag die Schulbank gedrückt hatte, tat Bewegung gut und ich konnte Kraft für Aktivitäten am Nachmittag schöpfen.
Während meiner Schulzeit war ich so gut wie nie ernsthaft krank, wahrscheinlich auch, weil ich auch im Winter bei eisigen Temperaturen mit dem Rad unterwegs war.
Wenn wir unsere Kinder bis vor die Schultüre karren, mit ihnen jeden Meter mit dem Auto fahren und bis zur Pubertät Kontrolle über jeden ihrer Wege haben, nehmen wir den Kindern einen Teil ihrer Kindheit.

Wo: Volksschule, Kirchenpl., 4470 Enns auf Karte anzeigen
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