Nach Großbrand bei Auto & Reifen beginnt der Wiederaufbau
ST. VALENTIN (cd). Der Rauch hat sich verzogen auf dem Firmengelände der Auto und Reifenhandels GmbH. Die Spuren des Brandes vom 5. August: Verkohlte Autoreifen, von der Hitze verbogene Eisenstreben und vom Rauch geschwärzte Wände. Sie erinnern an das Feuer, das 250 Feuerwehrmänner über einen Zeitraum von 24 Stunden bekämpften.
Brandursache defekte LED-Lampen
Als Brandursache wird ein technischer Defekt der LED-Lampen im Reifenlager angenommen. "Der Brand hat zerstört, was ich über 33 Jahre lang aufgebaut habe", sagt Geschäftsführer Günther Kneidinger. Das Feuer ist gegen 19 Uhr im Reifenlager ausgebrochen. Kneidinger war in einer Wohnung oberhalb des Lagers. Nur einige persönliche Gegenstände konnte der Geschäftsführer aus der Wohnung retten.
"Kunden bekommen Wert ihrer Räder ersetzt"
Der Gesamtschaden liegt bei fünf Millionen Euro, Reifen im Wert von 2,5 Millionen Euro wurden zerstört. Er rechnet damit, dass die Versicherung den Schaden zu 90 Prozent decken wird. Von den 1800 Kunden, deren Komplettgarnituren verbrannten, wurden bereits 500 verständigt. "Die Versicherung übernimmt die Felgen zum Neuwert und die Reifen je nach Zustand der Profiltiefe", sagt Kneidinger. Bereits am Tag nach dem Brand haben sich bei Auto & Reifen die ersten verunsicherten Kunden gemeldet. Viele bekundeten Solidarität, manche drohten mit Klagen, falls die Reifen nicht ersetzt werden. "Der Kunde steigt auf jeden Fall besser aus", sagt Kneidinger.
Vollbetrieb ab Frühling
In einem Container neben dem Firmengebäude hat er ein Büro eingerichtet. In sechs Wochen soll der provisorische Betrieb in St. Valentin wieder aufgenommen werden. Am zweiten Standort von Auto und Reifen in Strengberg wird ein Teil des St. Valentiner Geschäfts abgewickelt. Der Vollbetrieb soll im Frühjahr 2015 wieder möglich sein. Die zehn Mitarbeiter von Auto & Reifen St. Valentin sind weiterhin im Unternehmen beschäftigt. "Ein Drittel des Firmengebäudes kann man renovieren, der Rest muss abgerissen und neu gebaut werden", sagt Kneidinger.
Untersuchung des Grundwassers
Ob die Versicherungssumme ausreicht, kommt auf mögliche Umweltschäden an. Derzeit werden Sonden gesetzt, mit denen das Grundwasser in St. Valentin untersucht wird. Das Verfahren ist Standard, wenn große Mengen Löschwasser gebraucht werden. Das meiste Löschwasser ist laut Umweltstadtrat Leopold Aschauer über das Kanalsystem in die Kläranlage geflossen. Dadurch konnten Umweltschäden vermieden werden. An den Ruhestand denkt der Geschäftsführer nicht. Er will das Familienunternehmen wieder aufbauen und später an seine Tochter Isabella weitergeben. "Gerade jetzt baue ich auf die Treue meiner Kunden", sagt Kneidinger.
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