Zeitzeugin an der SMS St. Valentin
Über eine Achtjährige, die den Hitlergruß verweigerte
"Geschichte lebt durch Geschichten“ - deshalb kommt Zeitzeug:innen im Geschichtsunterricht eine ganz besondere Bedeutung zu.
ST. VALENTIN. Persönliche Erfahrungen und Erlebnisse in Erzählungen und Interviews wiederzugeben, bewahrt Geschehenes für spätere Generationen und lässt sie so an Erlebtem teilhaben. Esther Dürnberger informierte in ihrem Programm über Hermine Liska, eine Zeitzeugin der ersten Generation, die Schüler:innen der 3. und 4. Klassen der Sport/Mittelschule St. Valentin/Schubertviertel über die Zeit des Nationalsozialismus.
Liska musste in Erziehungsheime
Hermine Liska wurde 1930 in Kärnten geboren. Als die Nationalsozialisten 1938 in Österreich an die Macht kamen, weigerte sie sich bereits in der Schule hartnäckig, mit »Heil Hitler« zu grüßen. Sie wurde schließlich in Erziehungsheime gebracht und leistete Zeit ihres Lebens Widerstand gegen Indoktrinierung jeglicher Art. Die 94-Jährige lebt heute in einem Seniorenheim in Graz und ist ein leuchtendes Beispiel dafür, dass es wichtig und richtig ist, auch in schwierigen Zeiten der eigenen Überzeugung treu zu bleiben und die Menschlichkeit nicht zu verlieren.
„Die unmittelbare Auseinandersetzung mit den Gefühlen und Sichtweisen von Betroffenen erreicht Schüler:innen auf einer wesentlich tieferen Ebene als dies mit Lehrbuchtexten und Dokumenten möglich ist. "
- Geschichtspädagoge Josef Stöckler
"Es ist uns als Schule ein großes Anliegen, unseren Jugendlichen durch Zeitzeuginnen wie Hermine Liska die Fehler der Vergangenheit aufzuzeigen und sie für eine positive und nachhaltige Gestaltung der Gegenwart zu sensibilisieren. Nur durch eine bewusste Auseinandersetzung mit Vergangenem und Gegenwärtigem ist die junge Generation fit für die Zukunft“, zeigt sich Geschichtspädagoge und –koordinator Josef Stöckler überzeugt.
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