"Alle Wege führen nach St. Valentin"
Öffentliche Verkehrsmittel werden immer wichtiger. Das beweist auch die hohe Nachfrage in der Region.
REGION (km). Der Valentiner Bahnhof sei "immens wichtig", so Thomas Hagmüller, Verkehrsstadtrat in St. Valentin. Einerseits für die Pendler, andererseits als Alternative für den Individualverkehr. St. Valentin liegt am Schienennetz zwischen Linz und Wien, weshalb der Bahnknotenpunkt gerne als Alternative zum Autofahren genutzt wird. Auch privat nutzt Hagmüller die Zugverbindung, um zum Beispiel mit dem Zug zum Flughafen Schwechat zu gelangen. "St. Valentin ist ein Drehkreuz der Bahnverbindungen, ganz nach dem Motto: Alle Wege führen nach St. Valentin", so Hagmüller, der gleich einige Beispiele aufzählt. So müssten Kremser, wenn sie nach Linz wollen, in St. Valentin durchfahren. Für Linzer, die nach Wien wollen, gilt dasselbe.
Pendlerparkplätze ausbauen
Um die Nutzung der Bahn zu fördern, rief St. Valentin vor drei Jahren eine Ticketaktion ins Leben (Infokasten). Sie wurde so gut angenommen, dass sie bis auf unbestimmte Zeit verlängert wurde. "Jeder Gemeindebürger kommt in diesen Genuss", so Hagmüller über die Aktion. Auch weitere Pläne gebe es. "Grundsätzlich befinden wir uns derzeit in Verhandlungen, die Park-and-Ride-Anlage weiter auszubauen", so der Verkehrsstadtrat. Man müsse in die Zukunft sehen. Denn: Was würde eine gesteigerte Nutzung der Bahn bringen, wenn die Pendlerparkplätze bereits ausgelastet sind, so Hagmüller. Nur in einem Punkt sei man in St. Valentin derzeit nicht zufrieden. "Wir sind unglücklich darüber, dass die Westbahn nicht stehen bleibt. Wir haben in dieser Hinsicht bisher noch nichts erreicht, versuchen aber weiterhin eine Haltestelle in St. Valentin zu schaffen."
Umbau ist Millionenprojekt
Die Gleise zwei und drei des Ennser Bahnhofes sind für Rollstuhlfahrer nicht zu erreichen. Wie die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) 2015 in einem Schreiben an den Gemeinderat mitteilten, werde der Bahnhof frühestens in zehn Jahren barrierefrei sein. "Seitdem gibt es keinen neuen Stand", so Vizebürgermeister Manfred Voglsam. Der früheste Baustart wäre demnach erst im Jahr 2025. Für Voglsam ein "Riesenproblem". "Es ist eine Zumutung, nicht nur für Rollstuhlfahrer, sondern auch für Frauen mit Kinderwägen." Da der Bahnhof den ÖBB gehört, könne die Gemeinde nichts ausrichten. Die ÖBB hätten immer darauf verwiesen, dass nicht einfach ein Lift gebaut werden könne. "Anscheinend müssen die gesamten Gleise zwei und drei umgestaltet werden", so Voglsam. "Dabei handelt es sich laut ÖBB um ein Millionenprojekt." Der Bahnhof sei an sich für die Stadt Enns von großer Bedeutung. "Ohne ihn gäbe es keinen öffentlichen Verkehr."
"Bleiben Wohngemeinde"
"Hofkirchen hat nie einen Bahnhof gehabt", so Bürgermeister Thomas Berger. Früher nutzten die Bürger laut Berger die Florianer Bahn in der Nachbargemeinde, um mit dem Zug nach Linz zu gelangen. Heute pendeln Zugfahrer nach Steyr, Enns oder Neuhofen aus. Den Bau eines Bahnhofes hält Berger trotzdem für unwahrscheinlich. "Wahrscheinlich würden nur wenige Personen das Angebot eines solchen in Anspruch nehmen." Das Busangebot in der Gemeinde sei demnach umso wichtiger. Auch das Auto sei unerlässlich. "Wir sind und bleiben eine Wohngemeinde", so Berger.
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