Container-Raub in Wien
Altkleider-Plünderungen laut Betreibern "extrem"

- "Des Gehsteigs alte Kleider" – Am Laubeplatz 8–10 lagen Altkleider bis zum Gehsteig verstreut.
- Foto: ZVg
- hochgeladen von Michael Marbacher
Plünderungen von Altkleidercontainern häufen sich in ganz Wien. Dagegen tun kann man wenig. Betreiber sprechen von zu "geringer Abschreckung".
WIEN/FAVORITEN. Nicht selten entdeckt man in Wien folgenden Anblick: Ein Altkleidercontainer, zum Bersten befüllt oder sogar aufgebrochen. Kleidungsstücke liegen verteilt am Boden herum. Eine Leserin hat genau so etwas kürzlich in Favoriten entdeckt und sich bei MeinBezirk gemeldet.
Am Laubeplatz 8–10 hatten manche Menschen vielleicht sogar gute Absichten, als sie ihre alte Kleidung beim Container abgeben wollten. Das Ergebnis ist aber ein anderes: T-Shirts, Socken und Unterhosen müllen den Gehsteig zu. Die am Boden verstreuten Taschen lassen vermuten, dass einige der Textilien neben den Altkleidercontainer gestellt wurden, weil dieser schon voll war. Leichte Beute für Plünderer, die den Tatort mit verstreuter Kleidung zurückließen.
Kein Einzelfall
Der Großteil der Altkleidercontainer in Wien gehören zu Caritas und Humana oder zur Firma Öpula. Das Problem sei nicht neu. Laut Stephanie de Krassny, Geschäftsführerin bei Öpula, sind die Plünderungen in Wien aktuell "extrem". Erst kürzlich, am Mittwoch, 16. Juli, nahm die Polizei eine 64-jährige Frau in der Inneren Stadt fest. Auch für Humana stellt die Diebstahl-Situation ein ernstzunehmendes Problem dar.

- Container zur Altkleidersammlung findet man in ganz Wien. Hier zu sehen, ein Container der Firma Öpula.
- Foto: Nicole Gretz-Blankenstein/MeinBezirk
- hochgeladen von Michael Marbacher
"Für uns bedeutet das nicht nur einen erheblichen wirtschaftlichen Schaden – besonders gut erhaltene Stücke werden entwendet, andere Teile dabei beschädigt oder verschmutzt", erklärt eine Sprecherin von Humana. Die Organisation unterstützt mit dem Verkauf von Second-Hand-Kleidung verschiedene Projekte im globalen Süden.
Zu wenig bestraft
Bisher gäbe es allerdings zu wenig abschreckende Konsequenzen bei einer Plünderung. Deswegen spricht sich Humana dafür aus, dass Containerdiebstahl rechtlich genauso behandelt werden sollte wie Ladendiebstahl oder das Nutzen von öffentlichen Verkehrsmitteln ohne gültigen Fahrschein.
Laut Polizei handelt es sich bei der Entnahme von Kleidungsstücken aus einem Container um ein Offizialdelikt, also eine Straftat, bei der es keinen Strafantrag des Geschädigten bedarf. "Je nach Vorgehensweise kann dies den Tatbestand des Diebstahls oder in bestimmten Fällen des Einbruchsdiebstahls erfüllen", heißt es von einem Polizeisprecher.
Organisationen kontaktieren
Einmal wöchentlich werden die Altkleidercontainer geleert. Entdeckt man einen überfüllten oder sogar geplünderten Container, wird geraten, Öpula, Caritas oder Humana über die Kontaktdaten, die auf den Sammelbehältern stehen, zu kontaktieren. Teams der verschiedenen Institutionen würden sich dann auf den Weg machen. Manchmal wird der Container dann noch am selben Tag geleert.

- Das Dazustellen von Kleidung sei nicht erwünscht, wenn der Container voll ist.
- Foto: Jürgen Gorbach
- hochgeladen von Isabelle Cerha
Vom Danebenstellen von Altkleidern in Taschen wird abgeraten, da es eine Plünderung dieser erleichtert und die Kleidung zusätzlich dem Wetter ausgesetzt wäre. Sei ein Container voll, wird geraten, einen anderen aufzusuchen. Caritas stellt dafür eine Liste online. Die Container von Öpula können durch eine interaktive Karte aufgefunden werden (Karte für Kolping und für das Rote Kreuz). Humana nennt auf Anruf oder eine E-Mail hin, wo sich weitere Kleidersammelkästen befinden. Unter der Webseite des Vereins werden Richtlinien gelistet, die es bei der Kleiderspende zu beachten gilt.
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