Bauvorhaben
Demo am Eisring Süd
Der Startschuss für die Neugestaltung ist gefallen – doch viele Umweltschützer laufen Sturm.
FAVORITEN. Über ein Jahrzehnt wurde geplant, im Herbst soll der Spatenstich erfolgen. Am Areal des Eisringes Süd sind rund 580 Wohnungen, Kinderspielplätze und ein Kindertagesheim geplant. Doch davon hält die Bürgerinitiative "Eisring Süd Neu Denken" wenig. Sie wünscht sich eine Neubewertung des Projekts.
Nun fand eine Kundgebung von Anrainern und Sportlern vor Ort statt, um auf die negativen Aspekte des Großprojekts hinzuweisen. Hunderte besorgte Bürger nahmen Teil. Sprechchöre gegen die Verbauung, die Zerstörung und sogar gegen Hamstermord machten sich unter den Menschenmassen breit. Begleitet und unterstützt wird die Initiative Eisring Süd von der Wiener Naturwacht.
Der Magierweltmeister und Naturwacht-Obmann Tony Rei war auch anzutreffen. "Wir wollen, dass das Tierschutz- und Naturschutzgesetz eingehalten wird", fordert er. "Die Ruhe der Hamster darf nicht gestört werden." Über die bisherige Vorgangsweise der Baufirmen zeigt er sich empört. "Die Bäume wurden geschnitten, damit die Vögel keine Nester bauen können. Außerdem wurde die Wiese mit Wasser überschwemmt."
"Das ist eine Lüge"
Der Bauträger Gesiba wehrt sich vehement gegen die Vorwürfe. "Das ist eine Lüge und Unterstellung", so Generaldirektor Ewald Kirschner. Fakt sei, dass Gesiba in enger Abstimmung mit der MA 22 (Umweltschutz) steht. "Es gibt einen klaren Umsetzungsplan. Wir haben lediglich mit der Unterholzrodung begonnen, das hat nichts mit Baumfällung zu tun", so Kirschner weiter. Bis zum 15. März mussten sie damit fertig werden – dann beginnt die Brutzeit der Vögel.
Auch um die Hamster müsse man sich keine Sorgen machen. "Sie werden umgesiedelt", sagt der Generaldirektor. "Und der Schlauch, aus dem das Wasser kam, hat nichts mit uns zu tun. Der gehört dem Sportamt, dort wird gegebenenfalls der Überlauf ausgelassen."
Die Initiative "Eisring Süd Neu Denken" setzt sich indes weiterhin gegen das Bauvorhaben ein. Knapp 2000 Unterschriften dagegen wurden bereits gesammelt und Strafanzeige erstattet.
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