"superar"-Kids singen bei den Festspielen mit
1.400 Kinder und Jugendliche aus Südamerika und Österreich werden in diesem Sommer bei den Salzburger Festspielen musizieren.
Musik als Mittel, um die Gesellschaft zu ändern: Das ist die Vision von „El Sistema“, 1975 in Venezuela gegründet und heute mit 400.000 musizierenden Kindern und Jugendlichen weltweit eine menschliche und musikalische Sensation. Vom 24. Juli bis 11. August wird „El Sistema“ bei den diesjährigen Salzburger Festspielen zu Gast sein und sich im Rahmen von 14 Konzerten präsentieren. Mit dabei auch Kinder der in Wien nach Sistema-Vorbild gegründeten Initiative „superar“. "Ich glaube, dass wir alle danach zehn Jahre jünger sein werden“, freute sich Salzburgs Festspiel-Intendant Alexander Pereira auf dieses wohl einmalige Projekt, das durch die finanzielle Unterstützung der Erste Stiftung, der Hilti Foundation und des Red Bull Media House und großem Engagement aller Beteiligten zustande kam.
Musik ist eine Sprache, die jeder versteht
"Wir sind stolz und froh, Teil des Programms zu sein", so Werner Binnenstein-Bachstein, der Vorstandsvorsitzende der 2010 vom Wiener Konzerthaus, den Wiener Sängerknaben und der Caritas der Erzdiözese Wien in Anlehnung an Sistema gegründeten österreichischen Initiative. Derzeit findet an 5 Wiener Volksschulen täglich superar-Unterricht statt. 600 Kinder nehmen wienweit am Gesangs- und Tanzunterricht teil. Einmal pro Monat geht es dann zu den Wiener Sängerknaben zum gemeinsamen Proben. Auftritte gibt es beispielsweise in der Hofburgkapelle. "Und zwar mit Kindern aus allen Kulturkreisen", erklärt Werner Binnenstein-Bachstein. Die stolzen Eltern seien, egal ob Muslime, Orthodoxe oder Katholiken, immer mit dabei. "Superar ist deshalb ein lebendiges Instrument der Integration." Die Förderung von musikalischem Talent müsse jedem offen stehen, auch ärmeren Kindern.
Neue superar Zentrale entsteht in Favoriten
Die Caritas hat im Herbst bereits ihr Atelier 10 in der Ankerbrotfabrik eröffnet, im Frühjahr 2014 wird wird es dort auch ein Community Art Center des Vereins superar geben. In Planung sind u.a. ein Lerncafé und ein Gastronomieprojekt, das langzeitarbeitslose Menschen auf die Rückkehr in den Arbeitsmarkt vorbereitet. "Die persönlichen Erfahrungen der superar Gründungsmitglieder garantieren hohe Qualität in pädagogischer, künstlerischer und musikalischer Hinsicht. Durch diese Zusammenarbeit bietet sich die Möglichkeit, die jeweiligen, sozialen Netzwerke zu nutzen und auf Kontakte zu wichtigen, nationalen und internationalen Institutionen zurückzugreifen", so Binnenstein-Bachstein. Auf rund 1.800 Quadratmetern stehen Kunst, Kultur und soziale Hilfestellung allen Menschen aus der Nachbarschaft zur Verfügung. "Wir wollen einen Begegnungsraum schaffen, in dem sich die Menschen, Kinder, Jugendliche und Eltern unterschiedlichster Kulturen näherkommen und so zu einem lebendigen Miteinander beitragen."
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