Historisches
Wie sich der Viktor-Adler-Markt über die Jahre veränderte

Der Viktor-Adler-Markt um das Jahr 1926. Damals trug der Markt schon den Namen des berühmten Sozialdemokraten. | Foto: Autor Unbekannt, Wien Museum Archiv
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  • Der Viktor-Adler-Markt um das Jahr 1926. Damals trug der Markt schon den Namen des berühmten Sozialdemokraten.
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Der liebste der Favortiner Märkte ist der Viktor-Adler-Markt. Dieser trug aber nicht immer den Namen des bekannten Sozialdemokraten.

WIEN/FAVORITEN. Neulich wurde der Viktor-Adler-Markt wieder zu einem der beliebtesten Orte im ganzen Bezirk. Während der Langen Nacht der Märkte am Freitag, 29. August, stürmten etwa 227.000 Menschen die 19 verschiedenen Märkte der Bundeshauptstadt. Darunter auch Favoritens beliebtesten Markt. Dieser trägt einiges mehr an Geschichte mit sich, als so manche denken würden.

Um 1877 entstand der Markt auf dem damals Eugenplatz genannten Areal. Der Grund dafür: Die Wiener sehnten sich nach einem Lebensmittelmarkt in dem damals noch jungen Arbeiterbezirk Favoriten. Der Zehnte war erst 1874 in die Stadt Wien eingemeindet worden. Zunächst trug der Markt noch den Namen Eugenmarkt. Händler, die zuvor am Columbusplatz tätig gewesen waren, siedelten sich nach und nach an. 1910 wurde der Markt erweitert.

Schluss mit "Eugen"

Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt der Markt 1919 den Namen Viktor-Adler-Markt. Er wurde nach dem Arzt und Politiker Viktor Adler benannt, dem Gründer der "Arbeiter-Zeitung" und einer Schlüsselfigur der österreichischen Arbeiterbewegung.

Der damalige Eugenmarkt um 1901. | Foto: Autor Unbekannt, Wien Museum Archiv
  • Der damalige Eugenmarkt um 1901.
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Einige Zeit lang trug der Favoritner Markt jedoch einen anderen Namen: Während der NS-Herrschaft wurden der Markt und auch der Platz in "Kleinhandelsmarkt Horst-Wessel-Platz" umbenannt. Den Zweiten Weltkrieg überstanden Platz und Markt nur mit Müh und Not. Zwar wurden alle Stände und das Gelände vollständig zerstört, allerdings fanden sich die Standler schon bald nach Kriegsende zusammen, um ihre Marktstände wieder aufzubauen. Nach 1945 erfolgte die Rückbenennung in Viktor-Adler-Markt.

Viele der Marktstände, die schon damals im Privatbesitz waren, waren lange Zeit tätig. Das bekannteste Beispiel dafür ist die Familie Andrä, die im Sommer 2022 nach rund 150 Jahren Handel mit Obst und Gemüse ihren Familienbetrieb geschlossen hat.

Ein Markt für die Ewigkeit

Heute ist der Viktor-Adler-Markt ein klassischer Lebensmittelmarkt, ergänzt durch einen Bauernmarkt in der Leibnizgasse. Auf dem Bauernmark sollen sich immer noch die lautesten Marktschreier in ganz Wien befinden. Das Angebot umfasst Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Gewürze und Feinkost, ergänzt durch Textilien, Blumen und Alltagswaren.

Der Viktor-Adler-Markt ist Dienstag bis Freitag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Die Öffnungszeiten von Ständen und Lokalen können von diesen Zeiten individuell abweichen. Von Montag bis Samstag von 6 bis 13 Uhr ist der Bauernmarkt in der Leibnizgasse vor Ort.

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Der Viktor-Adler-Markt um das Jahr 1926. Damals trug der Markt schon den Namen des berühmten Sozialdemokraten. | Foto: Autor Unbekannt, Wien Museum Archiv
Der damalige Eugenmarkt um 1901. | Foto: Autor Unbekannt, Wien Museum Archiv
Der Viktor-Adler-Markt an einem ruhigen Sonntag. | Foto: Michael Marbacher

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