Fastenmonat
Wiener Kleinpartei fordert erneut Ramadan-Deko in Favoriten

In der Bockenheimer Straße in Frankfurt begrüßen "Happy Ramadan"-Schilder die Passantinnen und Passanten.  | Foto: Boris Roessler / dpa / picturedesk.com
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  • In der Bockenheimer Straße in Frankfurt begrüßen "Happy Ramadan"-Schilder die Passantinnen und Passanten.
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Erneut wünscht sich die Wiener Kleinpartei SÖZ angemessene Ramadan-Dekoration auf Favoritens Straßen, ähnlich wie in London und Frankfurt. Dafür gab es eine Absage der FPÖ - und Kritik.

WIEN. Am kommenden Sonntag, 10. März, beginnt der heilige Monat im Islam - der Ramadan. Zahlreiche Wienerinnen und Wiener fasten dann und verzichten tagsüber etwa auf Essen, Trinken oder Zigaretten. Der Ramadan dauert in diesem Jahr bis zum 8. April.

Für Feste aus anderen Religionen, wie etwa Weihnachten, gibt es die dazu passende Weihnachtsdekoration an vielen Orten in der Bundeshauptstadt. Doch laut der Kleinpartei SÖZ fehlt eine geeignete Ramadan-Deko. Wie im vergangenen Jahr fordert deren Klubobmann Hakan Gördü angemessene Dekoration auf den Straßen von Favoriten. 

"Hierbei geht es nicht nur darum, die Vielfalt der Stadt zu feiern, sondern auch um die Förderung von Toleranz und Zusammenhalt", so Gördü (SÖZ). (Archiv) | Foto: SÖZ
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"Hierbei geht es nicht nur darum, die Vielfalt der Stadt zu feiern, sondern auch um die Förderung von Toleranz und Zusammenhalt. Es ist wichtig, dass sich jede Person, unabhängig von ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit, in Wien willkommen fühlt", wird Gördü in einer Aussendung am Mittwoch zitiert.

Deko in London und Frankfurt

Seine Forderung basiert auf dem "erfolgreichen Beispiel" von London und Frankfurt. Wie im vergangenen Jahr wird auch heuer die Ramadan-Deko in der Londoner Oxford Street aufgehängt. In der Bockenheimer Straße in Frankfurt begrüßen "Happy Ramadan"-Schilder die Passantinnen und Passanten. "Es sind Lichter des Miteinanders, gegen Vorbehalte, gegen Diskriminierungen, gegen antimuslimischen Rassismus und auch gegen Antisemitismus", sagte Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne).

Zurück zu Wien: Die Kleinpartei sei überzeugt, dass eine Ramadan-Deko nicht nur ein Zeichen der Wertschätzung für die muslimische Gesellschaft sei, sondern auch dazu beiträgt, "das Bewusstsein für verschiedene Kulturen und Religionen zu stärken". "Selbstverständlich" schließe diese SÖZ-Forderung auch die Feier religiöser Feiertage anderer Glaubensgemeinschaften mit ein.

Laut FPÖ-Bezirksparteiobmann Stefan Berger sei dies "pure Provokation, die auf das Schärfste zu verurteilen" sei. (Archiv) | Foto:  michael indra / SEPA.Media / picturedesk.com
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Kritik von FPÖ und ÖVP Favoriten

In einer Aussendung nannten die Wiener Freiheitlichen die SÖZ als "Islamisten-Lobby". Die Forderung, die Straßen Favoritens "mit einer Ramadan-Dekoration zu verunstalten, wird auch heuer eine deutliche Absage erteilt". Laut Bezirksparteiobmann Stefan Berger sei dies "pure Provokation, die auf das Schärfste zu verurteilen" sei. Vor einem Jahr gab es im Favoritner Bezirksparlament den FPÖ-Antrag "Nein zur Ramadan-Deko". Zustimmung gab es von der Mehrheit.

"Dekoration ist Symbolpolitik. Und Ramadan-Deko in einem Bezirk, wo es ein Riesenproblem mit Parallelgesellschaften und dem politischen Islam gibt, ist das nichts anderes als ein Symbol der Selbstaufgabe und somit das absolut falsche Signal", meint ÖVP-Bezirksparteiobmann Nico Marchetti, ebenfalls in einer Aussendung.

SÖZ - "das Versprechen"

SÖZ trat zum ersten Mal bei der Landtags- und Gemeinderatswahl in Wien im Jahr 2022 an. Die Abkürzung ist auch eine Anspielung an das türkische Wort "söz" (z. Dt.: "das Versprechen"). 2019 wurde die Partei von Gördü gegründet. Sie lehnen die in einigen Medien verwendete Bezeichnung "Migrantenpartei" ab, da SÖZ sich nicht allein migrantischen Themen widme.

Bei den Wahlen 2020 erlangte die Partei 1,2 Prozent der Stimmen und zog damit nicht in den Landtag ein. In sechs Bezirksvertretungen gelang insgesamt sieben Mandataren jedoch der Einzug.

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In der Bockenheimer Straße in Frankfurt begrüßen "Happy Ramadan"-Schilder die Passantinnen und Passanten.  | Foto: Boris Roessler / dpa / picturedesk.com
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