Favoriten
Ein Schneidermeister auf den Spuren seiner Ur-Großmutter
Das Familienunternehmen „Der Walter“ bietet Berufskleidungen für unterschiedliche Bereiche. Alexander Walter führt das Traditionshaus bereits in vierter Generation. Gegründet wurde das Favoritner Unternehmen von seiner Uroma im Jahre 1940.
WIEN/FAVORITEN. Sag mir deine Kleidungsfarbe und ich sage dir, was du machst. Dieser Satz stimmt bei der Berufskleidung in starkem Maße, denn ein Gärtner oder eine Gärtnerin tragen Grün, ein Installateur oder eine Installateurin gewandet sich in Blau oder Grau und die Tischler und Tischlerinnen setzen auf beige Arbeitskleidung.
„Berufskleidung war nie modisch, sondern funktionell“, weiß Alexander Walter. Aber auch das ändert sich wie so vieles: "Der Wunsch nach modernen Schnitten, Individualisierung, Technisierung und Nachhaltigkeit wird stärker“, so Walter, der bereits in vierter Generation das Traditionshaus in der Landgutgasse gemeinsam mit Vater Michael führt.
Die hauseigene Marke
So setzt man heutzutage auf technische Fasern wie Stretch, den modernen luftdurchlässigen Zellulose-Stoff Lyocell oder auf wärmendes Fleece. Bei der Individualisierung stehen die Firmenfarben im Vordergrund und spezifische Drucke oder Stickereien werden angebracht, die im Favoritner Betrieb heute noch immer in Handarbeit gefertigt werden.
Mit der hauseigenen Marke „Der Walter“ stehen Produkte für die Bereiche Hotel, Gastronomie und Business zur Verfügung, die ausschließlich in Europa hergestellt werden. „Mit einigen Partnerbetrieben, die unsere Produkte nähen, arbeiten wir seit 30 Jahren zusammen“, so der 29-Jährige.
Auf der Spur der Uroma
Bei Berufskleidung ist Beratung sehr wichtig, ist sich Walter sicher. Deshalb absolvierte der studierte Bauingenieur vor dem Einstieg ins Familienunternehmen eine einschlägige Textilausbildung. Und natürlich sitzt er auch das eine und andere Mal selbst an der Nähmaschine.
Damit folgt er seiner Urgroßmutter, die 1940 in Heimarbeit Spitalswäsche genäht und ausgebessert hat. Sie war so fleißig, dass sie mit 25 Näherinnen gearbeitet hat. Mit der Zeit versuchte sie moderner zu werden und startete Versuche mit Mietwäsche für Krankenhäuser. Über diesen Umweg kam sie schließlich zur Erzeugung und Produktion von Berufskleidung.
Kleidung für 60 Schulen
Heute noch wandelt Walter mit Freude auf den Spuren seiner Urgroßmutter, auch wenn es manchmal stressig wird – etwa im Schulbereich. „Wir bieten für rund 60 Schulen in Wien, Niederösterreich und Burgenland die richtige Kleidung an“, erklärt er. Zumeist ist das eine Schuluniform. "Im Sommer kommen bis zu 5.000 Schülerinnen und Schüler zur Anprobe. Da kann es schon einmal rundgehen", schmunzelt er.
Neben der Schulkleidung sind vor allem die Bereiche Hotel und Gastronomie sowie medizinisches Personal wichtige Arbeitsfelder für die Berufskleidung, so Walter.
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