Masterplan: Radfahren gegen die Einbahn in der Florianigasse
Als erste der beschlossenen Maßnahmen des "Masterplan Mobilität" für die Josefstadt kommt Radfahren gegen die Einbahn in der Florianigasse.
JOSEFSTADT. 15 Prozent ihrer Wege legen die Josefstädterinnen und Josefstädter bereits mit dem Fahrrad zurück – das ist rund das Doppelte des Wiener Durchschnitts. Natürlich, die Bewohner des kleinsten Wiener Bezirks, der noch dazu im Herzen der Stadt liegt, haben diesbezüglich bessere Voraussetzungen als andere, die etwa in Transdanubien leben.
Aber ein Innenstadtbezirk kämpft dafür mit anderen Problemen in Sachen Verkehr – etwa dem täglichen Durchzugsverkehr, der sich durch diverse Umleitungen, die sich in den kommenden Jahren aufgrund des U-Bahn-Baus ergeben werden, noch weiter verstärken könnte. Nicht zuletzt deshalb ist das Thema Verkehr ein Dauerbrenner in der Josefstadt. Vergangene Woche, am 1. März, wurde nun ein Schritt gesetzt, um den einzelnen Punkten einen Rahmen zu geben: In der Sitzung der Bezirksvertretung wurde der "Masterplan Mobilität" beschlossen. Mit den Stimmen der ÖVP, der Grünen, der SPÖ, der NEOS und ECHT Josefstadt.
Radfahren gegen die Einbahn
So hat man sich darauf geeinigt, als erste wichtige Maßnahme das Radfahren gegen die Einbahn in der Florianigasse umzusetzen. Schon jetzt fahren immer wieder Menschen "illegal" von oben nach unten – ist das Projekt erst einmal umgesetzt, sollte das durch die Schaffung einer Fahrradspur legal und vor allem wesentlich weniger gefährlich möglich sein. Einer, der nicht daran glaubt, ist der Josefstädter FPÖ-Bezirksobmann Maximilian Krauss. „Jedem Radfahrer, der auf diesem neuen Radweg entgegen dem Fließverkehr durch die Josefstadt fahren wird, kann man nur zu seinem Mut gratulieren“, so Krauss in einer Aussendung. Dem Masterplan hat die FPÖ als einzige Fraktion nicht zugestimmt.
Dass der Fließverkehr in der Florianigasse problematisch für Radfahrer und Fußgänger ist, glaubt auch Martin Köck von den Grünen. Im Gegensatz zur FPÖ haben sie dem Plan zugestimmt, geben aber zu bedenken: "Es genügt nicht, Radfahren gegen die Einbahn auf der Fahrbahn zu legalisieren, der Durchzugsverkehr dort muss endlich unterbunden werden." Nur so könne diese neue Hauptradroute allen Menschen einen gefahrlosen und lustvollen Einstieg ins Fahrradfahren mitten in der Stadt ermöglichen – und gleichzeitig Raum für die fußgängerfreundliche Gestaltung von Straßenraum ermöglichen.
E-Lastenräder fürs Grätzel
Darüber hinaus setzen sich die Grünen für die Anschaffung von elektronisch betriebenen Grätzel-Lastenfahrrädern ein, um auch Transportfahrten umweltfreundlich abwickeln zu können. Dabei könnte ihnen eine neu ausgeschriebene Förderung der Stadt Wien für Lastenräder zugute-#+kommen.
Des Weiteren wurde die Ausweitung von Tempo-30-Zonen bei Schulen beschlossen: in der Strozzigasse, Piaristengasse, Kochgasse, Mölker Gasse, Lederergasse, Skodagasse von der Lederergasse bis zur Alser Straße und in der Pfeilgasse zwischen Blindengasse und Lerchenfelder Gürtel.
Weiterhin einsetzen will man sich dafür, dass auf Anrainerparkplätzen das Halten für 15 Minuten erlaubt wird, um Ladetätigkeiten zu vereinfachen. Dem hat Vizebürgermeisterin Maria Vassilakou (Grüne) allerdings schon mehr oder weniger eine Abfuhr erteilt. „Ich bedanke mich bei allen, die mitgewirkt haben, den Masterplan Mobilität zu erstellen, und so Lösungen für alle Verkehrsteilnehmer zu finden", so Bezirksvorsteherin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP) über den Beschluss.
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