Regelmaß ist oberstes Gebot
- Rund zehn Prozent der Kärntner leiden an Migräne. Unterschiedlichste Auslöser führen zu Schmerzattacken
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Wenn der Kopf schmerzt, ist man oft zu nichts mehr fähig. Regelmäßigkeit im Tagesablauf hilft.
Kopfschmerzen gehören zu den häufigsten Gründen, warum wir Ärzte aufsuchen. Es gibt verschiedenste Typen, wobei Migräne und Spannungskopfschmerzen am öftesten vorkommen. Bei vielen Formen sind die Ursachen noch unbekannt. Allgemeinmediziner und Osteopath Stephan Weber sieht die Erkrankung im Sinne der ganzheitlichen Medizin im Spannungsfeld der „Triad of Health“ – des Dreiecks der Gesundheit. So können auslösende Faktoren im strukturellen Bereich (z. B. Bewegungsapparat) oder im Chemie-Stoffwechsel- sowie im psychischen Bereich liegen. Weber: „So sind Spannungskopfschmerzen erfahrungsgemäß mehr im strukturellen Bereich angesiedelt, Migräne eher im Chemie-Stoffwechsel-Bereich.“
Letztere verläuft nach einem typischen Muster, wobei sich bei folgender Beschreibung rund zehn Prozent der Kärntner selbst wiedererkennen werden: Migräne wird von einem Flackern vor den Augen („Aura“) eingeleitet und beginnt meist einseitig, häufig in Verbindung mit Übelkeit bis hin zu Erbrechen und Völlegefühl. Oft besteht Lichtempfindlichkeit. „Besserung tritt oft nur im Dunkeln und in Ruhe ein“, so Weber, der auch erklärt, warum Migräne entsteht: „Die Neigung zu Migräne hat man – oder auch nicht.“ Auslöser – und das gilt für alle Kopfschmerzarten – sind meist unregelmäßige Schlafrhythmen (z.B. Nachtdienste), unregelmäßige Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme – eben alle Unregelmäßigkeiten im Tagesablauf. Die Auslöser sind vielfältig, aber nie ist einer allein für die Entstehung der Kopfschmerzen verantwortlich. Weber: „Optimal ist es, die Anfallshäufigkeit auf ein Minimum zu reduzieren. Bei der Behandlung arbeiten wir mit dem ganzheitlichen Konzept, d.h. wir suchen die Ursachen in allen drei Teilbereichen des Dreiecks sowie die persönlichen Auslösefaktoren des Patienten“, so Weber. Dieser muss aktiv an der Behandlung mitarbeiten, denn meist geht es nur, wenn die Lebenssituation umgestellt wird. Der Alltag muss so gestaltet werden, dass die Wahrscheinlichkeit – etwa von Migräneanfällen – reduziert wird, Regelmäßigkeit bei Schlaf und Nahrungsaufnahme ist wichtig.
Was Kopfschmerzen imitiert:
Mehrere Kopfschmerzformen imitieren kann die Histaminintoleranz – oft tritt sie mit saisonalen Allergien auf. „Als Therapie wird hierbei der Verzicht auf histaminhältige Nahrungsmittel und Getränke vorgeschlagen. Es helfen Calcium, Vitamin C und Kupfer“, so Weber.
Gesundheits-Schmiede:
Unter dem neuen Namen „Gesundheits-Schmiede“ präsentiert sich Stephan Weber zusammen mit Allgemeinmediziner Markus Achleitner und Team (fünf Physiotherapeuten, vier Masseure und eine Psychologin) nicht nur in der Postgasse 3 in Villach. Auch bei regelmäßigen Vorträgen zu medizinischen Fachthemen alle zwei Monate kann man das Team ab sofort kennen lernen. Der erste Vortrag im Paracelsussaal der Stadt Villach handelte vom Kopfschmerz aus ganzheitlicher Sicht. Das nächste Thema ist „Der Rückenschmerz“ (die WOCHE wird berichten).
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