Es klappert die Bartl-Mühle am ...

- <f>Der Müller auf Zeit:</f> Walter Winkler zeigt Besuchern, wie die Mühle funktioniert hat und erzählt dazu ein paar Anekdoten
- Foto: Friessnegg
- hochgeladen von Isabella Frießnegg
Unterhalb des Bartl Teiches klappert seit Menschengedenken eine Mühle. Walter Winkler hält sie in Schuss.
GALL (fri). Wie alt die Bartlmühle unterhalb des Bartl-Teiches in Gall schon ist, weiß niemand so ganz genau. Ziemlich sicher aber dürfte sie schon mehr als 250 Jahre dort stehen.
"Mein Großvater und mein Vater haben dort noch das Mehl für sich selbst und viele andere Bewohner aus der Umgebung sowie für das Vieh gemahlen", erinnert sich Walter Winkler. "Wir haben damals unser eigenes Getreide angebaut. Das hat sich im Laufe der Zeit verändert. Getreidefelder sind Grünflächen für den Futteranbau gewichen."
Zum Leben erweckt
So geriet auch die Bartl-Mühle ein wenig in Vergessenheit. Es ist Walter Winkler zu verdanken, dass er sie in den 1970ern mit Ziegeln abgedeckt hat, um sie vor dem endgültigen Verfall zu retten. Damit blieb der Bartl-Mühle das Schicksal, das viele Mühlen, die entlang des Baches, der aus dem Bartl-Teich fließt, standen, ereilte. "Vor rund 15 Jahren kam der damalige Bürgermeister von St. Urban zu mir, um über eine Revitalisierung der Mühle zu sprechen", so Winkler. "Die Gemeinde St. Urban hat dann die notwendigen Mittel aufgestellt, um das bäuerlich-handwerkliche Baudenkmal zu erhalten. So wurde das Gebäude Stück für Stück erneuert und die Anlage wieder betriebsfertig gemacht. Die Bartl-Mühle ist damit zur Schaumühle geworden. Ich bin jetzt quasi Müller, wann immer sich Besucher ankündigen."
Abwärts der Bartlmühle standen, nach alten Überlieferungen, einst insgesamt sieben Mühlen, die alle vom Wasser aus dem Bartl-Teich angetrieben wurden.
Alte Tradition
"Wenn mein Großvater Mahltag hatte, dann musste auch in den darunterliegenden Mühlen gemahlen werden, um die Wasserkraft voll auszunutzen. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Mühlenbetreibern funktionierte einwandfrei." Heute erfüllt die Mühle freilich keine lebensnotwendige Funktion mehr, aber wenn das Klappern in der kleinen Ortschaft ertönt, weiß jeder, dass Walter Winkler wieder als Müller tätig ist und uralte Techniken und Traditionen an interessierte Besucher weitergibt.
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