Jugend muss flexibel sein

- hochgeladen von Philipp Köstenberger
Nach der Schule ist vor der Jobsuche. AMS-Geschäftsstellenleiter Karl-Heinz Durchschlag im Gespräch.
WOCHE: Wie stellt sich die Arbeitsplatzsituation für junge Menschen im Bezirk dar?
Karl-Heinz Durchschlag: Momentan ist die Situation sehr angespannt. Im Bereich Fremdenverkehr und Tourismus gibt es noch die meisten offenen Stellen.
Wie hält man die Jungen im Bezirk?
Wir brauchen neue Betriebe. Prinzipiell ist für den Bezirk jeder neue Betrieb mehr als wichtig, egal aus welcher Branche. Wo wir sicherlich gesättigt sind ist der Handel, wichtig wären Industriebetriebe.
In welchen Branchen werden noch Lehrlinge gesucht?
Momentan gibt es elf offene Lehrstellen, vom Kraftfahrzeugtechniker über Lagerlogistik, Verkauf und pharmazeutische Assistenz. Demgegenüber stehen 13 junge Menschen, die eine Lehrstelle suchen. Ein Problem ist sicherlich, dass sich die Lehrstellensuchenden vor allem im Bereich Büro und Verkauf bewegen. Angebot und Nachfrage passen nicht zusammen.
Wie wirkt man diesem Problem entgegen?
Das Problem ist, dass bis heute die Wahl des Berufes noch immer sehr vom Elternhaus und dem Freundeskreis geprägt ist. Wir müssen die Jugendlichen dazu bringen, sich dahingehend alternativen Berufen mehr zu öffnen.
Müssen die Jugendlichen flexibler werden?
Die Jugendlichen sollen das gesamte Spektrum der Lehrberufe im Blick haben und sich nicht nur auf eine Sparte versteifen. Scheuklappen sind hier nicht angebracht. Ich empfehle auch jedem sich hier bei uns und auf unserer Homepage über die möglichen Lehrplätze zu informieren.
Welche Möglichkeiten haben Maturanten im Bezirk?
Mit einer AHS oder HAK Matura ist es äußerst schwer im Bezirk einen Job zu finden. Geringfügig besser schaut es aus bei Maturanten mit HTL Matura aus, doch auch in diesem Fall sind die Möglichkeiten eingeschränkt.
Welche Tipps würden Sie jungen Menschen mitgeben?
Wichtig ist es eine abgeschlossene Ausbildung zu haben. Mehr als 1/3 der Arbeitssuchenden, die bei uns vorgemerkt sind, haben als höchste Ausbildungsstufe den Pflichtschulabschluss. In Zeiten wie diesen ist es äußerst schwierig sich unter diesen Voraussetzungen am Arbeitsmarkt zurecht zu finden. Wichtig ist es auch flexibel zu sein. Menschen, die ihren Arbeitsplatz unter allen Umständen im Bezirk Feldkirchen haben wollen, werden es schwer haben.
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