Mehr Hunde als Kinder in der Wohnanlage St. Ruprecht

ST. RUPRECHT (fri). Wenn der Bus morgens kommt und die Kinder zur Schule bringt, herrscht noch ein wenig Betriebsamkeit in der Wohnanlage. Ansonst sei es hier sehr ruhig geworden, weiß Klaus Umbach, der seit 40 Jahren in einer Wohnung in St. Ruprecht lebt und seit 35 Jahren Hausmeistertätigkeiten verrichtet. "Am Anfang hatten wir hier 95 Kinder. Jetzt sind es gerade einmal drei. Eigentlich leben hier schon mehr Hunde als Kinder", so Umbach.

Viele Langzeitmieter

Dadurch sei es natürlich auch besonders ruhig. "Früher haben sich noch ein paar Mieter beschwert, wenn die Kinder nachmittags draußen gespielt haben. Da ist es naturgemäß ein wenig lauter. Aber jetzt - Stille. Das fehlt einem dann auch was." Aber das sei eben der Lauf der Zeit. Die Kinder seien weggezogen, die Eltern geblieben. "Rund 80% der Mieter in den Anlagen, die ich betreue sind schon seit Jahrzehnten da."

Ruhige Wohngegend

Nicht viel anders ist es in den beiden Häusern, die Florian Biedermann betreut. "Ich bin das Bindeglied zwischen der ESG - also der Wohnungsgesellschaft - und den Mietern. Wenn es Probleme gibt, versuche ich zu vermitteln. Ich organisiere Handwerker, wenn Reparaturen anstehen oder kümmere mich darum, dass die Außenanlage in Ordnung ist. Die Außenarbeiten selbst werden von einer beauftragten Firma erledigt."
Seit 23 Jahren lebt Biedermann hier und genießt die Ruhe, das angenehme Wohnklima und die zentrale Lage der Wohnanlage. Die Mietpreiserhöhung, der vielerorts für Aufregung sorgt, betrifft Biedermann nicht wirklich. "Für mich ist das ganz klar. Die Menschen haben jahrelang günstig gewohnt. Nun sind die Zahlungen für die Förderungen fällig und das sorgt für die Erhöhung."

Gesamt: 182 Wohnungen
zusätzlich drei Blöcke mit Eigentumswohungen
7 leerstehende Wohnungen