"Wir leben in einer Kulturlandschaft"

- <f>Alberich Lodron</f> führt einen Forstbetrieb in Himmelberg und ist der Obmann der Land- & Forst-Betriebe Kärntens
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Wald als Erbe: Waldbesitzer leben von Erträgen und sind nachkommenden Generationen verpflichtet.
HIMMELBERG (fri). Seit mehr als 350 Jahren ist die Familie Lodron in Himmelberg ansässig und bewirtschaftet rund 1.900 Hektar Waldfläche. Alberich Lodron ist der Obmann der Land- & Forst-Betriebe Kärntens.
Verantwortung für Natur
"Der Verband ist die Interessengemeinschaft der Eigentümer und Bewirtschafter von Naturräumen und Kulturgütern in Österreich. Gemäß unserem Leitspruch „Natur nützen. Natur schützen.“ treten wir für eine vorsorgende Bewirtschaftung ein, die sowohl ökonomische, ökologische wie kulturelle Aspekte berücksichtigt", erklärt Lodron. "Unsere Mitglieder tragen Verantwortung für einen Teil der Landschaft und nutzen seit Generationen schonend und nachhaltig die nachwachsenden Rohstoffe aus Wald und Acker. Sie betreuen zudem einen Großteil der heimischen Seen sowie Gewässer und achten dabei auf eine sorgfältige Bewirtschaftung und einen sparsamen Umgang mit den Ressourcen."
Mischwälder bevorzugen
Grundeigentümer hätten aber gegenüber nachkommenden Generationen eine Verantwortung und darum seien Waldpflege und ein sorgsamer Umgang mit dem Rohstoff Holz immens wichtig. Gerade in Zeiten der Veränderung müsse man dafür sorgen, dass der Wald fit und stabil sei.
"Obwohl die Fichte nach wie vor der sogenannte Brotbaum unserer Region ist, kann man durch Mischwälder für Biodiversität und mehr Stabiltät sorgen", ist Lodron überzeugt. "Dabei kann ein Mischwald natürlich auch ein reiner Nadelwald – Fichte, Tanne, Lärche, Zirbe, ... – sein. Denn naturgemäß haben Bäume bevorzugte Lebensräume, in denen sie gut gedeihen."
Landschaft wird vom Mensch gestaltet
In seiner Funktion als Obmann der Land- & Forst-Betriebe Kärntens ist Lodron auch in die laufende Debatte um die Schaffung neuer Natura 2000 Gebiete eingebunden.
"Bis vor drei Jahren gab es in Kärnten vier Lebensraumtypen, die als schützenswert ausgezeichnet wurden. Seitens der EU gab es eine Nachforderung und aus den vier Typen wurden 28", sagt er. Sehr große Flächen, die auf viele Besitzer aufgeteilt sind, sollen nun unter Schutz gestellt werden. "Schutzgebiete sind immer mit Auflagen – sprich Einschränkungen und Mehraufwand – verbunden. Allerdings ist das bis dato nicht genau deklariert und für die Waldbesitzer nur schwer nachvollziehbar. Wenn man sich unsere Landschaft anschaut, wird man erkennen, dass wir in einer Kulturlandschaft leben, die von Menschen geschaffen und bewirtschaftet wird. Also muss man fragen, wovor soll die Natur geschützt werden? Raubbau zu betreiben wird durch strenge Forstgesetze und Kontrollen unmöglich."


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