Ein Euro für jede Stimme: Freiheitliche Politiker bezahlen fürs Wählen

- "Ein Euro für jede Stimme": Das Angebot von Weißensteins FP-Vizebürgermeister Manfred Tischner
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Kurioses Wahlzuckerln in der Drautaler Gemeinde Weißenstein: Freiheitliche Aktionsgemeinschaft will für jede gültige Wählerstimme Geld geben.
WEISSENSTEIN (kofi). Kurioses Vorhaben in der Gemeinde Weißenstein: Die Aktionsgemeinschaft "Mehr Zukunft" will für jede gültige Stimme, die am Sonntag bei der Gemeinderatswahl abgegeben wird, einen Euro spenden. Für Kinderprojekte in der Gemeinde.
FP-Initiative
Hinter der Aktionsgemeinschaft steckt die freiheitliche Ortspartei, wie FP-Vizebürgermeister Manfred Tischner im Gespräch mit der WOCHE bestätigt. Man wolle mit dieser Maßnahme der Politikverdrossenheit entgegenwirken und - im Idealfall - die höchste Wahlbeteiligung aller Gemeinden in Kärnten schaffen. "Mehr als 90 Prozent - das ist unser Ziel", sagt Tischner.
Keine Bedenken
Moralische Bedenken, den Akt des Wählens mit einer Spende zu verknüpfen, hat Tischner nicht: "Wir spenden ja für jede Stimme, nicht nur für freiheitliche."
Insgesamt gibt es in Weißenstein rund 2500 Wahlberechtige, 2200 Stimmen bzw. Euro sind bei der Aktion eingeplant, sagt Tischner: "Damit werden wir Dinge kaufen, die unsere Kinder benötigen. Zum Beispiel Computer oder Lernhilfen für die Schule. Die Aktionsgemeinschaft heiße ja nicht zufällig "Mehr Zukunft".
Das Geld, betont Tischner, werde von den Mandataren privat aufgebracht. "Vielleicht werden dafür Sitzungsgelder herangezogen, die die Mandatare für ihre politische Arbeit erhalten, das kann jeder halten, wie er will", sagt Tischner. Derzeit prüfe man, ob es sinnvoll wäre, ein eigenes Konto bei der örtlichen Bank einzurichten.
Konkurrenz skeptisch
Die politische Konkurrenz neigt ob der Aktion zum kollektiven Kopfschütteln. Bürgermeister Hermann Moser (SPÖ) wundert sich: "Glauben Sie mir, ich habe gar keine Freude damit, dass man die Wahl mit Spenden verbindet. Ich halte das für absurd." David Walcher von der Liste "ÖPV und Parteifreie" findet härtere Worte: "Diese Idee ist erschreckend und demokratiepolitisch bedenklich. Als Signal völlig falsch."


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