Hotelprojekt in Steindorf wackelt
300-Betten-Hotelprojekt in Steindorf gerät ins Wanken. Seit Monaten herrscht Stillstand.
Rund um den Ossiachersee ist man nicht gerade mit großen Hotels gesegnet. So war man hoch erfreut, als die „CHM Clubhotel Monarchie GmbH“ mit Geschäftsführer Istvan Wachter Interesse am Bau eines Hotels mit rund 300 Betten unweit des Steinhauses in Steindorf zeigte.
„Die Planungen sind bereits fertig gestellt und wir warten nur noch, dass die Investoren die Pläne einreichen“, erklärt Steindorfs Bürgermeisterin Marialuise Mittermüller. Obwohl man seit Monaten nichts mehr von den Investoren hört, glaubt Mittermüller noch immer an das Projekt. „Dass es Probleme gibt, ist mir neu“, argumentiert Mittermüller. Doch inzwischen pfeifen es schon die Spatzen vom Dach, dass Gründe für die Verzögerung in der Finanzierung des Großprojektes mit einem Investitionsvolumen von 14 Millionen Euro liegen.
Die WOCHE fragte im Büro der „CHM Clubhotel Monarchie GmbH“ in Villach nach. Dort wurden wir an Rechtsanwalt Herwig Hasslacher verwiesen. Der wiederum konnte oder wollte keinerlei Auskünfte über den Stand des Hotelprojektes geben und gab uns den Tipp, uns an den Geschäftsführer Sandor Kiss zu wenden. Was wir auch taten. Kiss am Telefon: „Geschäftsführer ist Istvan Wachter und sonst niemand. Ich habe überhaupt keine Funktion in der Gesellschaft.“
Auf die Frage nach einer Telefonnummer vom Geschäftsführer und Hauptgesellschafter Wachter meinte Kiss: „Herr Wachter ist in Ungarn und es hat wenig Sinn ihn anzurufen, denn er versteht überhaupt kein Deutsch.“
Kritiker meinen, Wachter ist wohl deshalb schwer zu erreichen, da er sich im Moment auf der Suche nach Investoren für das Projekt am Ossiachersee befindet. Doch so viel ist durchgesickert, dass es dem Hauptgesellschafter am liebsten wäre, wenn er das gesamte Hotelprojekt an einen anderen Investor veräußern könnte. Die Ursachen der finanziellen Schwierigkeiten der Gruppe sind wohl in der kräftigen Abwertung des ungarischen Forint zu suchen.
Die Kärntner Tourismusholding (KTH), die mit dem Fall betraut ist, hat mit dem Ungarn eine Option vereinbart, derzufolge bis November das Grundstück für das Hotelprojekt reserviert ist. Erst wenn das fertig genehmigte Hotelprojekt mit allen Bewilligungen vorliegt, kann das Grundstück durch die Gesellschaft erworben werden. Damit will die Tourismusholding Grundstücksspekulationen einen Riegel vorschieben.
Für die Gemeinde Steindorf wäre ein Rückzug vom Hotelprojekt ein großes Problem. Denn die teuren Hausaufgaben bezüglich einer Zufahrt auf Kosten der Gemeinde wurden bereits erledigt.
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