Alle jagen nur den Einen: Alfred Kramer

Der Gejagte: Alfred Kramer will seinen dritten Jacques Lemans-Sieg einfahren | Foto: EKK
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Gemäß seines Spitznamens müsste er eigentlich die Jacques Lemans Rallye am 23. Juni gewinnen. Dennoch wird es für Alfred „Highlander“ Kramer nicht einfach. Er ist und bleibt der große Gejagte – und er ist stolz darauf. „So ist es. Es macht mich stolz, wenn Fahrer aus der Staatsmeisterschaft mit stärkeren Fahrzeugen versuchen, mich zu schlagen“, meint Kramer. An sich kann er bei seiner Heimrallye auf eine makellose Bilanz verweisen. Zwei Siege und drei zweite Plätze stehen zu Buche. „Nun soll Sieg Nummer drei folgen“, richtet er eine Kampfansage ans gesamte Starterfeld aus.

Made in Australia
Bis zum Start steht noch viel Arbeit am Programm. Sein Mitsubishi Evo 6.5 meldete beim Rallye Cross-Bewerb in Nova Gorica einen Getriebeschaden. „Ersatzteile sind derzeit gerade aus Australien unterwegs. Das bekommen wir schon hin“, so Kramer. Die Rallye wird auf jeden Fall ein heißer Tanz für ihn und die Konkurrenz. „Diese wird immer stärker. Mein Auto ist beinahe 15 Jahre alt, kommt von der Motorleistung zwar zu neueren Fahrzeugen dazu, aber die anderen haben mehr elektronische Hilfen“, erklärt er. Seine „Lieblingssonderprüfung“ ist jene von Gurk nach Meiselding mit 42 Prozent Schotteranteil. An sich hat er mit keiner Sonderprüfung Probleme. „Ich sehe auf jeder Sonderprüfung Vorteile für mich“, strotzt der Highlander vor Selbstvertrauen. Als Co-Pilot fährt Siegmund Sappl mit, dem trotz Rücktrittsgelüsten doch jedes Jahr das Rallye-Fieber aufs Neue packt.

Schumacher sagt, was Sache ist: Volle Attacke
Fragt man ihn nach den Zielen bei der Jacques Lemans Rallye, fackelt er nicht lange: „Wir werden voll attackieren“. Peter Schumacher macht im Gegensatz zu anderen Top-Fahrern keinen Hehl daraus, was er will. Sein Co-Pilot ist Werner Puntschart. Bis zum Start am 23. Juni will Schumacher sein Fahrzeug noch auf Vordermann bringen. Zuletzt war das Duo bei der Rallye in Velenje (Slowenien) am Start. „Dort hat es geregnet. Deswegen haben wir unser Fahrzeug für die Heimrallye geschont“, sagt er und lobt die Organisatoren: „Man kann der Familie Troicher nur gratulieren.“

Maturantin gibt Ton an
Einen Sieg gab es im Hause von Heinz Leitgeb schon vorab. Seine Tochter und zugleich Co-Pilotin hat die Matura erfolgreich bestanden (die WOCHE gratuliert). „Zuletzt in Slowenien hatten wir Probleme mit der Elektronik. In unserer Klasse wollen wir unter die Top 3, gesamt Top 15“, sagt Leitgeb.

Surtmann der „Forstarbeiter“
„Wir werden jeden Baum entlang der Strecke fällen“, meint Robert Surtmanns Co-Pilot Michael Uschan in Anspielung auf deren „Treffer“ bei der Lavanttal Rallye. Surtmann, der in der Rallye-Szene sozusagen noch zu den Neulingen zählt, kann sich, wenn alles passt, einen Top 10-Platz vorstellen. Uschan: „Wir haben einen neuen Motor. Das Fahrzeug ist um ein Eck stärker als vor dem Crash.“ Im Vorjahr fuhren die Beiden auf den 17. Gesamtrang.

„Päpstlicher“ Auftritt
Heuer müssen die Fans genau auf die Piste schauen. Heimo Papst wird mit seiner Co-Pilotin Julia Baier Heinz Leitgebs Renault Clio RS pilotieren. „Ein Platz unter den ersten 20 Teams dürfte sicher drinnen sein“, glaubt Papst.

Das Eisner-Team
Das rasanteste Paar im Starterfeld ist zweifelsohne Sabrina Hartenberger und Christoph Leitgeb. Sie fahren heuer in der Staatsmeisterschaft um den Gesamtsieg im Opel Corsa OPC Cup und unter der Flagge von Eisner Auto Rallye Team mit. Beide sind für die Heimrallye top motiviert. „Die Prüfungen hier sind ein Hit. Wir wollen unser Auto hier noch besser in den Griff bekommen und planen ob der extrem starken Konkurrenz mindestens einen Platz unter den Top 15 an“, sagt Leitgeb. Sie sind mit neuen Reifen ausgestattet und werden hinten ein neues Bremssystem im Einsatz haben. „Einen anderen Bremszylinder und -klötze“, fügt er hinzu.

Er weiß, wie man richtig "betet"
Werner Puntschart wird als Co-Pilot für Peter Schumacher fungieren. Seit dem Vorjahr ist er sein Partner. „Das ergab sich durch Heinz Leitgeb. Mit ihm bin ich vorher gefahren, unter anderem bei seiner ersten Rallye 2003. Heinz hat mich gefragt, ob ich mit Peter fahren würde, nachdem dieser auf der Suche nach einem Co-Piloten war“, erzählt Puntschart. Während andere Fahrer sich im Tiefstapeln üben, sagt Puntschart ganz klar, was am Wochenende Sache sein wird: „Wir fahren zwar sonst im Mitropa Cup, aber wir nehmen die Jacques Lemans Rallye sehr ernst und wollen ums Podium mitfahren.“ – so gehört es sich. Im Vorjahr wurde Schumacher Gesamtvierter. „In St. Veit fuhr ich noch nicht mit Peter. Mein damaliger Partner war Martin Pöllerbauer mit einem Evo 6. Leider hat der Turbo im Vorjahr nicht richtig mitgespielt“, bedauert er. Dass es nicht einfach wird, weiß er. Heuer hat die Rallye ein starkes Starterfeld. Zu den Mitfavoriten zählt er den Lavanttaler Peter Ebner (Citroën DS3, Team Jaga Motorsport), Lokalhero Alfred Kramer (Mitsu-bishi Lancer Evo 6.5) und den Salzburger Hermann Neubauer (Subaru Impreza WRX R4), der mit dem Lavanttaler Jürgen Rausch als Co-Piloten fährt und der im Vorjahr Patrick Winter zum Sieg navigiert hat. Das Duo Schumacher/Puntschart ist ebenfalls nicht zu verachten. Im Mitropa Cup liegt Schumacher auf Platz fünf, Puntschart in der Beifahrer-Wertung gar auf der Vier.
„Rallye-narrisch“ ist Puntschart von klein auf. „Mit sieben, acht Jahren war ich mit meinem Vater bei Rallyes und sofort begeistert. Es war mein Traum, diesen Sport selbst auszuüben“, erinnert er sich. Vor zwölf Jahren ging dieser Traum in Erfüllung. Bereits bei seiner ersten Rallye als Aktiver in Admont landete er auf Platz drei. Es folgten neun Jahre mit Christian Riegler in einem Lancia, Pöllerbauer, Leitgeb und nun eben Schumacher. Er war immer der, der das „Gebetsbuch“ liest. „Ich kann besser reden als autofahren“, grinst er.

Der Sturm aufs Lavanttal
Für Peter Ebner ist die diesjährige Jacques Lemans Rallye eine Premiere. Und auch wenn er im Vorfeld tief stapelt, er gehört zum erlauchten Kreis der Favoriten. „Ich bin sicher nicht Favorit. Es gibt genug andere gute Fahrer. Dennoch werde ich die Zitrone (seinen Citroën DS3 R3T, Anm.) auspressen. Die Allrader haben natürlich gegenüber meinem Zweiradantrieb Vorteile, speziell in den Schotterpassagen. Aber sie müssen ihren Vorteil auch erst umsetzen“, sagt der zweifache Motorrad-Staatsmeister. In der österreichischen Meisterschaft fuhr er in der 2WD-Wertung jeweils zwei Mal auf den zweiten Platz. Er geht für das Team Jaga Motorsport an den Start. „Hier fühle ich mich aufgenommen, das Team arbeitet unerbittlich“, so Ebner.

Partnerwechsel
Einer, der weiß, wie Erfolge gefeiert werden, ist Jürgen Rausch. Im Vorjahr gewann der die Jacques Lemans Rallye an der Seite von Patrick Winter. Heuer navigiert er den Salzburger Hermann Neubauer in einem Subaru Impreza WRX R4 (von Stohl Racing). Nicht nur wegen der Startnummer eins gehören die zwei zu den Favoriten, auch deswegen, weil Neubauer in der Szene zu den Top-Fahrern gehört – fuhr bei der Rebenland Rallye auf Platz zwei. „Patrick ist beruflich verhindert. Ich kenne Hermann schon lange. Ich bin ortserfahren, was durchaus ein Vorteil sein kann. Wir wollen schnell fahren. Für Hermann wird es wichtig sein, dass er schnell das Gefühl bekommt, hier mit Speed zu fahren“, so Rausch.

Die Kärntner Piloten
Hermann Neubauer/Jürgen Rausch (Subaru Impreza WRX R4)
Alfred Kramer/Sigi Sappl (Mitsubishi Lancer Evo 6.5)
Peter Schumacher/Werner Puntschart (Mitsubishi Evo IX)
Peter Ebner/Gerald Winter (Citroën DS3 R3T)
Christoph Leitgeb/Sabrina Hartenberger (Opel Corsa OPC)
Andreas Mörtl/Christian Fritzl (Mitsubishi Lancer Evo IX)
Heinz Leitgeb/Jasmin Leitgeb (Renault Clio R3)
Hannes Pink/Udo Butollo (Lancia Delta HF Integrale)
Robert Surtmann/Michael Uschan (Mitsubishi Evo V)
Heimo Papst/Julia Baier (Renault Clio RS Sport)
Ferdinand Mitterbacher/ Roland Gruber (Opel Ascona B)
Kurt Jabornig/Christine Scheiber (Peugeot 205 GTI)
Klaus Demuth (Renault Clio)
Johann Maderthaner/Harald Todem (VW Golf GTI)

Vier Nationen
80 Teams aus vier Nationen (Italien, Deutschland, Tschechien, Österreich) werden bei der sechsten Ausgabe der Jacques Lemans Rallye in St. Veit starten. 13 Teams kommen aus Kärnten.

Der Zeitplan der Jacques Lemans Rallye 2012
Samstag, 23. Juni:
8 Uhr: Start bei der Blumenhalle in St. Veit
8.43 Uhr: SP1 Waitschach-Guttaring (14,66 km; 31 % Schotteranteil)
9.31 Uhr: SP 2 Gurk-Meiselding (11,31 km; 42 % Schotter)
11.29 Uhr: SP3 Waitschach-Guttaring
12.17 Uhr: SP 4 Gurk-Meiselding
15.27 Uhr: SP 5 Glantschach (13,19 km; 11 % Schotter)
16.05 Uhr: SP 6 Hörzendorf Rundkurs (15,20 km; 100 % Asphalt)
17.35 Uhr: SP 7 Glantschach
18.13 Uhr: SP 8 Hörzendorf Rundkurs
18.45 Uhr: Ziel Parkplatz Blumenhalle St. Veit
21.30 Uhr: Siegerehrung Zollfeldhalle St. Donat (Zollfeldstraße 100/1)

Rallye-Feeling live erleben
Am 22. Juni (15-18 Uhr) findet am Holzlagerplatz Hasslacher in St. Veit eine Charity-Aktion des Sport- & Eventvereins St. Veit statt. Man hat die Möglichkeit, als Co-Pilot in einem Ford Escort RS 2000, Fiat Stilo oder Audi R8 zwei Runden zu drehen. Kosten: 20 bzw. 30 Euro (Audi R8). In diesen Fahrzeugen kann man auch während der Rallye (Vorausautos) mitfahren. Kosten: 195 bzw. 250 Euro (Audi R8). Anmeldung: rallye.sanktveit@gmail.com.

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