Musik als Brücke zwischen Jung und Alt
Berührende Abschlusspräsentation des Projektes ,,Wir - Generationen verbinden“ im Amthof in Feldkirchen.
FELDKIRCHEN. Aus kräftigen, fröhlichen Kinder- und leiseren Erwachsenenkehlen erklangen im ,,Haus Theresia“ der Caritas in Feldkirchen immer donnerstags bekannte Volkslieder wie ,,Es klappert die Mühle am rauschenden Bach“.
Helle Stimmen erklangen
Dazu hörte man Triangel, Xylophon, Rasseln & Co. Denn die Schülerinnen und Schüler der Volksschule kamen seit Oktober 2016 einmal in der Woche in Begleitung der Lehrkräfte Anja Rindler, Brigitte Holzmann und Erich Dorfer in das Altenwohn- und Pflegeheim, um mit den Bewohnern zu musizieren. Anlass dafür bot das Projekt ,,Wir – Generationen verbinden“, das von Jugend- und Seniorenreferentin LH-Stv. Beate Prettner initiiert und von der ,,neuebuehnevillach“ als ,,Theater der Generationen“ mit vier Schauplätzen entwickelt wurde. Einer davon ist das Haus Theresia, das das Thema ,,Erinnerung“ bekam. Denn Musik kann dabei helfen, Erinnerungen wach werden zu lassen. Für andere Heime wurden mit Tanz, Theater und Schreiben weitere künstlerische Mittel angewendet, um Jung und Alt zusammenzuführen.
Beziehung aufbauen
,,Das Besondere ist das Generationenübergreifende, dass Kinder mit älteren Menschen etwas tun können und umgekehrt. Weil es keine Großfamilien mehr gibt, kommt das heutzutage viel zu selten vor. Es ist wichtig, dass die jungen zu den älteren Menschen einen Bezug haben und umgekehrt“, sagt Dagmar Wurzer als künstlerische Leiterin des Projektes in Feldkirchen.
Waren die Kinder anfangs im Umgang mit den Bewohnern des ,,Haus Theresia“ ,,ein bisserl verschreckt, besorgt und zurückhaltend“, wie es Erich Dorfer beschreibt, so haben sie ,,nach mehreren Feedbackrunden“ und im Laufe der Besuche jegliche Scheu verloren und mit den Senioren voller Begeisterung gesungen, gelacht und geklatscht – quasi Verbindungen und Brücken zu ihnen gebaut.
Lichtblick für Bewohner
Die Begegnung mit den Kindern hat aber auch den alten, oft kranken Menschen gutgetan. Barbara Wohlgemuth, administrative Leiterin des ,,Haus Theresia“, sagt: ,,Der wöchentliche Gesang mit den Schülern war ein echtes Highlight im Alltag unserer Bewohner. Sie haben sich auf die gemeinsame Zeit gefreut und blühten bei jedem Treffen richtig auf.“
Wie es ein könnte
Im Zuge des Projektes ist ein Film entstanden, der bei der Abschlusspräsentation im Amthof gezeigt wurde.
Sozialreferentin Prettner, Bürgermeister Martin Treffner, Caritasdirektor Josef Marketz, Anna Moser als Projektkoordinatorin seitens des Landes, Volksschuldirektorin Margot Stern-Isak und Eva Maria Malle als Bereichsleiterin für Stationäre Pflege und Betreuung bei der Caritas Kärnten waren beeindruckt. Denn der Film brachte klar zum Ausdruck, welchen positiven Einfluss vertraute Musik auf das Gemüt und die motorischen sowie kognitiven Fähigkeiten der Menschen nimmt.
Berührende Momente
Es war imposant zu sehen, wie sich eine demenziell erkrankte Bewohnerin auf einmal aufrichtete, die Hand eines Schülers nahm und anfing loszureden. Zum Abschluss stimmten alle – Schüler, Heimbewohner und Gäste – das Lied ,,In die Berg bin i gern“ an. – Ein sehr berührender Moment.
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