52 Salzburger begleiteten Erzbischof Franz Lackner zum Papst in den Vatikan
Salzburgs Erzbischof erhielt vom Papst das Pallium, das Zeichen der Metropolitanerzbischöfe und ein Ausdruck der besonderen Verbundenheit der Leiter von Kirchenprovinzen mit dem Papst.
Papst Franziskus hat am Sonntag bei einer Festmesse im Vatikan dem Salzburger Erzbischof Franz Lackner und 23 weiteren neuen Erzbischöfen das Pallium überreicht. Bei der Festmesse im Petersdom legte er den im vergangenen Jahr ernannten Leitern von Kirchenprovinzen die weiße Wollstola über, die sie künftig bei liturgischen Feiern über dem Messgewand tragen. Das Pallium ist Ausdruck der besonderen Verbundenheit der Leiter von Kirchenprovinzen mit dem Papst.
In seiner Predigt forderte Papst Franziskus die neuen Erzbischöfe auf, Vertrauen, Halt und Zuversicht in Christus zu suchen und keine Angst vor der Welt zu haben. Es gehe nicht um eine Unterstützung durch die Mächtigen der Welt. Auch dürfe man sich nicht vom Stolz täuschen lassen oder nach Befriedigung und persönlicher Anerkennung streben. Denn Sicherheit biete letztlich nur die Zuflucht und das Vertrauen in Gott und seine unverbrüchliche Treue. "Es vertreibt alle Angst und macht uns frei von jeder Versklavung und aller weltlichen Versuchung."
Angereist ist Erzbischof Franz Lackner per Bus mit einer 52-köpfigen Gruppe Gläubiger aus der Erzdiözese Salzburg, unter ihnen Bischofsvikar Prälat Hans Reißmeier und Ordinariatskanzlerin Elisabeth Kandler-Mayr.
Am Freitag absolvierte Lackner bereits Termine bei vatikanischen Kurienbehörden. Für den Abend war ein Gottesdienst mit der Salzburger Pilgergruppe geplant.
Am Sonntag haben die Salzburger Gläubigen die Papstliturgie im Petersdom mitverfolgt. Ihr neuer Erzbischof ist bei der Messe unter den zahlreichen Metropolitan-Erzbischöfen aus aller Welt schon durch seine Kleidung besonders hervorgestochen. Als Salzburger Erzbischof trägt er auch den Titel eines ständigen Legaten des Papstes ("Legatus natus") und darf als "Primas Germaniae" bei allen offiziellen Anlässen im Purpur des Legaten auftreten, das sonst nur Kardinäle tragen.
Für Montagabend ist aus Anlass der Palliumverleihung an Lackner ein festlicher Abendgottesdienst in der Kirche Santa Maria dell"Anima geplant. Anschließend gibt es in der Anima einen Empfang, zu dem auch der Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Ludwig Müller, erwartet wird. Montagmittag veranstaltet die österreichische Botschaft beim Heiligen Stuhl einen kleinen Empfang.
Der Begriff "Pallium" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "Hülle". Ursprünglich bezeichnet es ein mantelähnliches Obergewand der Römer. Seit dem sechsten Jahrhundert gehörte das Pallium zur Kleiderordnung der Päpste, die es dann auch bestimmten Bischöfen als Auszeichnung verliehen. Ab der Mitte des neunten Jahrhunderts waren die Erzbischöfe verpflichtet, sich das Pallium vom Papst zu erbitten. Erst danach durften sie ihr Amt als Metropolitanbischöfe ausüben.
Heute ist das Pallium ein Ehrenband, das der Papst und die Erzbischöfe, die er damit auszeichnet, bei bestimmten liturgischen Gelegenheiten tragen. Es besteht normalerweise aus einem vier bis sechs Zentimeter breiten Streifen aus weißem Wollstoff mit sechs schwarzen Seidenkreuzen und wird um die Schultern gelegt. Die Stola wird aus der Wolle zweier Lämmer hergestellt, die der Papst am Fest der heiligen Agnes am 21. Januar segnet.
Es ist Ausdruck der besonderen Verbundenheit der Leiter von Kirchenprovinzen mit dem Papst. Verliehen wird es jedes Jahr am römischen Patronatsfest Peter und Paul (29. Juni) an die in den zurückliegenden zwölf Monaten ernannten Erzbischöfe, wenn sie an der Spitze einer Kirchenprovinz stehen.
Das Pallium geht nicht an Erzbischöfe, die diesen Titel nur aufgrund einer Funktion an der römischen Kurie, als Nuntien im diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls oder aufgrund einer besonderen Bestimmung durch den Papst führen.
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