Bäckerin macht Karriere mit Lehre
Höchst zufrieden ist Bäckermeister Wolfgang Vogl mit seinem Lehrling. „Sie ist handwerklich sehr geschickt und hat in der Berufsschule nur Einser im Zeugnis. Das erste Lehrjahr hat sie mit ausgezeichnetem Erfolg abgeschlossen.“, freut sich Vogl über seine junge Neumarkter Bäckerin. Zwei Jahre lang hatte die Köstendorfer Bäckerei keinen Lehrling im Betrieb. „Es sind nicht viele Jugendliche, die sich zum Bäcker oder Konditor ausbilden lassen. In der Früh bald aufzustehen, ist bei den meisten jungen Leuten weniger beliebt“, bedauert Vogl.
Stefanie Katsch brach ihre Schulausbildung an der HBLA in Neumarkt nach zwei Jahren ab und entschied sich für eine Bäckerlehre. „Ich wollte nicht mehr in der Schule sitzen, sondern eine kreative Arbeit machen. Hier sind Teamfähigkeit und Ausdauer notwendig und man muss flink arbeiten. Das macht mir Spaß. Außerdem bringt mir das Gelernte viel fürs Leben“, weiß die Bäckerin im zweiten Lehrjahr. Die Ausbildung zum Bäcker-Gesellen dauert insgesamt drei Jahre. Hauptsächlich wird der Beruf von Burschen gelernt. Mädchen tendieren sonst eher zum Beruf Konditor. „In der Schule sind wir nur sechs Mädchen, darunter auch welche, die Konditorin lernen“, so die Neumarkterin.
Das erste Lehrjahr wird dem Thema Weizenteige gewidmet, im zweiten stehen Roggenteige und Handsemmeln auf dem Programm und im dritten lernen die Auszubildenden die Herstellung von Plundergebäck und Mehlspeisen. Stefanie Katsch macht Karriere mit Lehre und absolviert auch die Matura. Vier Stunden pro Woche besucht sie abends den Matura-Kurs. Im zweiten Lehrjahr erhält sie ein Lehrlingsgehalt von 540 Euro.
Die Berufsaussichten sind sehr gut. „Engagierte Fachleute werden sofort aufgenommen und haben natürlich gute Chancen. Es gibt immer wieder kleinere Betriebe, die schließen. Viele Konzerne stellen heute ihr Gebäck selbst her. Aber auch dort werden Fachkräfte benötigt“, so der Bäckermeister.
Nur wenige Mädchen erlernen den Beruf Bäcker. Gefragt sind vor allem Kreativität, Teamfähigkeit und flinkes Arbeiten. Die Möglichkeit, eine Lehre mit Matura abzuschließen gilt als optimale Voraussetzung für den weiteren Lebensweg.
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