Uhrmachermeister Helmut Franke im 91. Lebensjahr verstorben
Kompetent, liebenswürdig, unermüdlich! Der wohl älteste und bis 2010 noch immer aktive Uhrmachermeister Salzburgs, Helmut Franke, ist am 15. Juni 2013 in Salzburg im Helga-Treichl-Hospiz verstorben.
Vom "Uhrmacherzug" nach Salzburg
Helmut Franke wurde am 2. Februar 1923 im Eulengebirge in Preußisch-Schlesien geboren und wuchs in der Grafschaft Glatz (heute Klodzko in Polen) auf. Er absolvierte die Uhrmacherlehre und wurde dann in einen Rüstungsbetrieb eingezogen. Als der Jugendliche die Mitgliedschaft zur Hitlerjugend verweigerte, musste er für acht Wochenenden in den Arrest.
Nach seiner Einberufung zur Luftwaffe war Franke in Belgien und Finnland eingesetzt, wo er zu einem "Uhrmacherzug" in Rovaniemi gehörte und die Flugzeug-Elektrofeinmechaniker-Ausbildung machte. Franke überlebte mit einem Kollegen einen Flugzeugabsturz im Eismeer, bei dem drei Soldaten das Leben verloren. Bis Kriegsende war Franke dann in Norwegen im Service der JU 52 eingesetzt und wurde nach Kriegsende in Münster/Westfalen entlassen.
Nach Jahren in Frankreich kam Franke als Mitarbeiter eines Salzburger Uhrmachers an die Salzach. Er heiratete 1952 seine Margaretha, geb. Hammer, sie schenkten zwei Kindern (Silvia und Thomas) das Leben. 1957 eröffneten sie das eigene Uhren- und Juwelen-Geschäft in der Pfeifergasse – Franke war damit durch mehr als fünf Jahrzehnte selbständiger Unternehmer! Er war auch als gerichtlich beeideter Sachverständiger tätig. Seine Gattin verstarb 2009.
Nadelventil im Millibar-Bereich
Neben seiner Arbeit als Uhrmacher und Spezialist für antike Uhren - für die Renovierung von Renaissance-Eisenuhren des Stifts Michaelbeuern wurde er 2002 mit dem Landes-Kulturgüterpreis für Wirtschaftsdenkmäler ausgezeichnet – war Franke auch für die innovative Lösung technischer Probleme bekannt: So hatte er ein Patent für ein "Nadelventil im Millibar-Bereich" zur Feststellung des Alters von Transformatoren-Ölen entwickelt, ein Präzisionsgerät für Öl-Labors.
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