Wallfahrtskirche
300 Jahre alte Turmuhr wird restauriert

- Foto: Fotos: Horologium, Hofer
- hochgeladen von Wolfgang Schweighofer
Die Generalsanierung der Arnsdorfer Wallfahrtskirche soll mit dem Uhrwerk im Turm beendet werden.
LAMPRECHTSHAUSEN (schw). Mit der Restaurierung des Uhrwerks im Turm der Arnsdorfer Wallfahrtskirche Maria im Mösl soll die Generalsanierung des Gotteshauses abgeschlossen werden. Kürzlich wurde das aus 300 Einzelteilen bestehende Uhrwerk abgebaut, um gereinigt zu werden und die Oberflächen mit einem Spezialwachs zu konservieren. Der Wiederaufbau des 140 cm breiten, 42 cm tiefen und 75,5 cm hohen Werks soll im Oktober erfolgen.
Das Uhrwerk wurde um 1700 vom Salzburger Groß- und Kleinuhrmacher Jeremias Sauter errichtet. Ende des 18. Jahrhunderts wurde es von Johann Bentele und 1890 von Jakob Fischer umgebaut. Ende des 19. Jahrhunderts wurde das Uhrwerk von einer elektrischen Uhr abgelöst. Es besteht neben dem Gehwerk aus einem Viertelstundenschlagwerk und einem Stundenschlagwerk. Der Komponist des Liedes „Stille Nacht, Heilige Nacht!“, Franz Xaver Gruber, der von 1807 bis 1829
8.000 Mal den Kirchturm bestiegen
Lehrer, Organist und Mesner in Arnsdorf war, musste das Uhrwerk täglich aufziehen. „Dafür musste er den Turm etwa 8.000 Mal besteigen und die Kurbel etwa 3,5 Millionen Mal drehen“, rechnet Uhrenexperte Michael Neureiter vor. Auf dem Uhrwerk thront als Markenzeichen ein Löwe von Jeremias Sauter, der auch das Antriebswerk des Salzburger Glockenspiels baute.
Nach Informationen von Neureiter wurde das Werk ursprünglich von Sauter mit einer Spindelhemmung ausgestattet. Bentele baute die heute noch erhaltene Ankerhemmung mit langem Pendel ein, der sogenannte „Englische Perpentikel“. Fischer ersetzte die alten Aufzüge mit neuen aus Gusseisen, die Verschraubungen notwendig machte. Vor 1890 wies das Uhrwerk nur Keile auf und betrieb drei Ziffernblätter am Turm sowie das Orgelziffernblatt, das in die Orgel aus dem Jahr 1745 integriert ist.






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