Jubiläum
60 Jahre Pannenhilfe in Salzburg

So sah Pannenhilfe 1959 aus. | Foto: ÖAMTC
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Die ÖAMTC-Pannenhilfe entwickelte sich aus der Straßenwacht zum modernen Mobilitätsclub. 

SALZBURG. Am 1. August 1959 begann die Geschichte der mobilen Pannenhilfe des ÖAMTC Salzburg. Um 8 Uhr früh starteten vier Pannenfahrer in ihren schweren Lederuniformen die legendären gelben Puch 500, um Autofahrern in Not zur Hilfe zu eilen. Damals zählte der ÖAMTC in Salzburg bereits mehr als 13.000 Mitglieder. In den Anfangszeiten patrouillierte die „Straßenwacht“ stündlich rund um die Stadt Salzburg im Flach- und im Tennengau. 

Humanitäre Hilfe

In der Zeit zwischen den Kontrollfahrten hielten sich die Pannenhelfer möglichst sichtbar an der Strecke auf. Vorbeikommende Kraftfahrer konnten anhalten und die ÖAMTC-Patrouille über Pannen oder Unfälle entlang der Strecke informieren. Der Patrouillen-Dienst der Pannenhilfe hatte damals übrigens auch eine wichtige Funktion im Rettungswesen: Bei schweren Verkehrsunfällen wurde von den Pannenfahrern am Straßenrand eine Fahne mit der Aufschrift „Arzt gesucht“ ausgesteckt, um vorbeikommende Mediziner zu alarmieren. Zudem waren alle Fahrzeuge des Pannendiensts mit Blutplasma-Konserven bestückt.

30.000 Autos

Im Jahr 1959 waren in Salzburg knapp 30.000 Autos und etwa doppelt so viele Motorräder zugelassen. Mit der Motorisierung und dem zunehmenden Tourismus stieg auch die Zahl der Panneneinsätze. An der Großglockner Hochalpenstraße blieben besonders viele Autos liegen. Im Juli 1963 übernahm der ÖAMTC deshalb mit zwei Pannenhelfern die Straßenwacht am Großglockner. Allein in den ersten sechs Wochen wurden die „Gelben Engel“ zu 823 Einsätzen gerufen.

Pannenhilfe für Karajan

Unter den ÖAMTC-Mitgliedern waren schon damals prominente Persönlichkeiten. Dies machte sich vor allem während der Festspielzeit bemerkbar: Herbert von Karajan, bekannt für seinen rasanten Fahrstil, benötigte mehrmals die Hilfe der „Gelben Engel“. So landete der Dirigent bei einer Ausfahrt am Gaisberg mit seinem PS-starken Fiat Abarth recht unsanft in einer steil abfallenden Böschung, knapp vor einem Bach. „Herr Karajan hielt mir den Autoschlüssel entgegen und sagte, ich solle das Fahrzeug bergen, aber ja keinen Kratzer reinmachen, denn der Wagen sei nur geliehen“, erinnert sich der ehemalige Pannenfahrer und spätere Technik-Chef Robert Stöllinger. Dem legendären Jedermann-Darsteller und Mercedes-Liebhaber Curd Jürgens eilte Stöllinger ebenso zur Hilfe wie der Sängerin Grace Bumbry.

Rollende Werkstatt

Heute zählt der ÖAMTC Salzburg 127.000 Mitglieder. Pro Jahr rücken die „Gelben Engel“ zu rund 60.000 Panneneinsätzen und Abschleppungen aus. Die modernen Einsatzfahrzeuge des ÖAMTC sind rollende Werkstatt, Computer- und Elektroniklabor, Diagnosegerät, Ersatzteillager und Abschleppwagen in einem. Trifft der ÖAMTC-Pannenhelfer ein, kann er neun von zehn Fahrzeugen direkt vor Ort wieder flott machen. Pro Jahr legen die Mitarbeiter im Pannendienst 1.500.000 Kilometer zurück - das bedeutet zweimal die Strecke von der Erde zum Mond und zurück.

So sah Pannenhilfe 1959 aus. | Foto: ÖAMTC
Die "Gelben Engel" wachten am Straßenrand und standen als Hilfe bereit. | Foto: ÖAMTC
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