Das Wintergemüse genießen

WALS (kle). Gemeinhin ist im Winter in unseren Breiten keine Erntezeit für Gemüse – außer in beheizten Glashäusern. Bio-Austria zeigte kürzlich beim Biohof Feldinger in Wals, dass es auch anders geht.

Frisch und regional

Mit dem Projekt "Wintergemüse" geht die Bio-Austria neue Wege. "Wir verfolgen das Ziel, dass die Österreicher in Zukunft auch im Winter mit frischem Bio-Gemüse aus regionalem Anbau versorgt werden können", so Bio-Austria-Obfrau Gertraud Grabmann. Gemeinsam mit Wolfgang Palme von der Höheren Bundeslehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau (HBLFA) und Alexandra Depisch, Feingemüse-Beraterin der Bio-Austria erläuterte sie die Erkenntnisse aus dem Projekt "Weiterentwicklung Wintergemüse".

Nicht nur Kohlgemüse

"Viele Gemüsearten sind frostsicherer als man denkt", so Wolfgang Palme. Ein Salathäupl im unbeheizten Folientunnel am Bio-Hof Feldinger sieht zwar nach einer Nacht mit minus neun Grad ziemlich hinüber aus, erholt sich aber am Tag wieder vollkommen. Das heißt, man kann im Winter auch Blattsalate, Salatkräuter und Radieschen ernten, allerdings nur im "geschützen Anbau", das heißt im ungeheizten Folientunnel. Bundkarotten und Bundzwiebel halten es auch im Freiland aus. Geerntet wird vor Weihnachten und im Februar und März. "So können die Bauern die Saison voll ausnützen und die Konsumenten können frisches Gemüse vor Ort kaufen", zeigt Palme die Win-Win-Situation für alle auf – durch den Wegfall der Heizung natürlich auch für die Natur.

Noch nicht im Supermarkt

"Noch ist Bio-Wintergemüse nicht im breiten Sortiment des Lebensmittelhandels angekommen", so der Gemüse-Experte aus Wien. Vor Ort bekommt man die gesunden Wintergemüsearten natürlich beim Ökohof Feldinger in Wals. Es gibt im Flachgau auch noch weitere Betriebe mit Wintergemüse-Anbau: Martin Klinger in Anthering, Josef Bruckmoser in Oberndorf, Johann Spitzauer in St. Georgen und Otto Forsthuber in Seekirchen-Fischtagging.