Hilfe in der Teuerung

Der Kido-Shop bietet den Dingen ein zweites Leben

Die Inflation und steigende Lebenskosten erschweren manchem Flachgauer einen sorglosen Einkauf. Trotz Teuerung kann man beim Einkauf sparen. Der "Kido-Shop" in Seekirchen bietet Dingen ein zweites Leben.

SEEKIRCHEN. Bei neuen Anschaffungen, wie Toaster oder Wasserkocher, aber auch Schuhe für die Kinder, ein größerer Reithelm oder ein Gesellschaftsspiel wiegen viele sorgfältig ab, ob man sich das derzeit leisten könne.

"Alles, was man für Babys und Kleinkinder braucht, findet man hier" _{Sabine Köppl-Lindorfer, pädagogische Leiterin des "Kido-Shops" in Seekirchen.}

Der "Kido-Shop" ist ein Geschäft, in dem jeder – unabhängig vom Einkommen – einkaufen darf.

Und das zu sehr niedrigen Preisen. So kosten hier Babybodys teilweise lediglich etwa einen Euro. Für Familien, die eine Erstausstattung brauchen und das Familienbudget schonen wollen, eine günstige Alternative.

Warum Second-Hand-Kleidung super ist

Zusätzlicher Effekt von gebrauchter, gut erhaltener Kleidung ist, dass man die Ressourcen schont, das Produkt, wie Shirt oder Hose, länger im Umlauf hält und mit Freude weiter nutzt. Zudem kann sich die junge Mutter oder der Vater sicher sein, dass in dem bereits mehrmals gewaschenen Babystrampler keine oder weniger chemische Rückstände zu finden sind als bei einer Neuware.

Von der Idee zur Nutzung

Der Laden, der beim SOS-Kinderdorf angesiedelt ist, wurde wegen eines Überflusses an Sachspenden gegründet.

Da man nur begrenzt Dinge für die vor Ort wohnenden Kinder und Jugendlichen nutzen konnte, wollte man die Spenden gut nützen. Aus einem angedachten Flohmarkt wurde letztlich ein auf zwei Stockwerken angesiedelter Laden, der von vielen Ehrenamtlichen tatkräftig unterstützt wird.

Die aus dem Verkauf generierten Gelder kommen den Kindern zugute, indem beispielsweise eine Reittherapie oder auch einmal eine Kugel Eis bei einem Ausflug finanziert werden.

Wert der Gegenstände schätzen

Das Angebot im "Kido-Shop" steht auch den Jugendlichen im SOS-Kinderdorf oder jungen Erwachsenen aus dem ganzen Flachgau zur Verfügung, die vielleicht gerade in ihre erste Wohnung ziehen und noch keinen eigenen Hausstand haben.

Ein weiteres Anliegen des Shops und der Personen dahinter ist, ein Bewusstsein zu schaffen, nicht alles neu zu kaufen. Gerade bei jungen Menschen merke man, dass die Idee der Nachhaltigkeit Anklang findet, erklärt Köppl-Lindorfer.

Sie sagt: "Ich finde, die Abwehrhaltung gegenüber gebrauchten Sachen wird bei jungen Menschen weniger." Man merke, dass viele Familien das Angebot vor Ort nutzen und ermutigt jeden einfach einmal unverbindlich vorbeizuschauen.

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