Ein unguter Trend: Greifvögel
Nicht flugfähig war der Falke, den die Österreichische Tierrettung in Lamprechtshausen fand.
LAMPRECHTSHAUSEN (grau). Stundenlang saß ein Falke vergangene Woche auf einer Tankstelle in Lamprechtshausen und machte keine Anstalten zu fliehen, wenn sich ein Mensch näherte. So rief eine Angestellte die Tierrettung. Diese stellte fest, dass der Greifvogel nicht in der Lage wäre, in freier Wildbahn zu überleben. "Dieser Vogel wurde offensichtlich von Hand ausgezogen und völlig falsch gehalten. Das Gefieder des Vogels ist kaputt. Er kann zwar fliegen, aber die Manöver, die er braucht, um seine Beute zu fangen, werden ihm nicht gelingen. Auch kann er sicher nicht lange fliegen, aber Falken sind Langstreckenflieger", erklärt Uwe Gottschalk vom Franz von Assisi Hof in Oberwang, wo der Vogel nun bis zur nächsten Mauser ausharrt. "Einmal im Jahr erneuert sich das Federkleid der Greifvögel. Wenn das nächsten Frühling passiert, kann der Falke wieder ganz normal fliegen und wird von uns ausgewildert."
Eine Modeerscheinung
Das Halten von Greifvögeln ist verboten, dennoch werden auch im Flachgau immer wieder Eulen, Falken und Bussarde, die offensichtlich von Menschen gehalten wurden, an öffentlichen Plätzen oder von der Polizei gefunden. "Die Fälle häufen sich. Eine absolute Modererscheinung", empört sich Susanne Hemetsberger vom Österreichischen Tierschutzverein. "Greifvögel sind Wildtiere und keine Haustiere. Gezähmt zu werden, liegt nicht in der Natur dieser Tiere und wenn sie auskommen, dann sind sie in freier Wildbahn nicht überlebensfähig." Selbst wenn man es gut meint, und einen verletzten Vogel findet, tut man dem Tier keinen Gefallen, wenn man ihn mit nach Hause nimmt. "Am besten wendet man sich an den nächsten Tierarzt, den Tierschutzverein oder eine Greifvogelstation", sagt Uwe Gottschalk
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